Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

OTS: PwC PriceWaterhouseCoopers / European Market Infrastructure Regulation ...

Veröffentlicht am 21.11.2013, 10:27
European Market Infrastructure Regulation (EMIR) macht vor EU-Grenzen

nicht halt

Frankfurt am Main (ots) - Neuer Entwurf der europäischen

Wertpapieraufsicht regelt Anwendbarkeit von EMIR für

Handelsteilnehmer außerhalb der EU / Viele Marktteilnehmer sind noch

unzureichend vorbereitet

Die neue EMIR-Verordnung wird aller Voraussicht nach ab 2014 auch

OTC-Derivatetransaktionen von bzw. mit Gegenparteien außerhalb

Europas betreffen. Dies geht aus einem Entwurf hervor, den die

europäische Wertpapieraufsicht European Securities and Markets

Authority (ESMA) am 15. November veröffentlicht hat. Er regelt im

Detail, unter welchen Bedingungen EMIR für Handelsteilnehmer

außerhalb der Europäischen Union (EU) künftig gelten soll.

Bereits seit 2012 ist die EMIR-Verordnung in Kraft und schreibt

im Grundsatz vor, dass zukünftig Handelsteilnehmer mit Sitz in der EU

außerbörsliche Derivategeschäfte über eine zentrale Gegenpartei

abwickeln und an ein Transaktionsregister melden müssen. Ziel der

EU-Verordnung ist es unter anderem, den außerbörslichen

Derivatehandel transparenter und sicherer zu machen. Diese Regeln

will die EU nun jedoch auch auf Staaten außerhalb der EU ausweiten.

Sie will damit einerseits verhindern, dass Marktteilnehmer in

Drittstaaten ausweichen, um die neuen Vorgaben zu umgehen, anderseits

soll das Risiko gesenkt werden, dass der Handel jenseits der

EU-Grenzen die Finanzstabilität des Währungsraumes gefährdet.

Auf die extraterritorialen Aspekte von EMIR sind jedoch viele

Marktteilnehmer nicht oder unzureichend vorbereitet, warnt Thorsten

Gommel, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und

Beratungsgesellschaft PwC: 'Viele Marktteilnehmer sind sich noch gar

nicht bewusst, dass EMIR ab 2014 für weitere Teile Ihres Geschäfts

gilt. Eine ihrer größten Aufgaben besteht darin, sich darauf

einzustellen, dass auch Geschäfte mit Handelspartnern außerhalb der

EU zukünftig über zentrale Gegenparteien abgewickelt und gemeldet

werden müssen. Zwar erfahren Unternehmen, die nicht dem Finanzsektor

angehören, gewisse Erleichterungen. Aber auch für diese Unternehmen,

wie für alle Marktteilnehmer aus dem Finanzsektor, gilt: Sie müssen

die neuen Regeln umsetzen, verstehen und in ihre Prozesse einbetten.

Dass die neuen Regelungen zur Derivateregulierung bereits ab 2014

über die Grenzen der EU hinaus wirken, ist daher in diesen Tagen ein

zentrales Thema der Branche. Die Betroffenen sind ohnehin bereits

einer schwer beherrschbaren Flut von unterschiedlichsten

regulatorischen Anforderungen mit länderspezifischen Aspekten

einerseits und extra-territorialen Wirkungen andererseits ausgesetzt.

Das kann bei Transaktionen nicht nur zu Widersprüchen (beispielsweise

aufgrund inkonsistenter Regulierung) sondern auch zu erheblichem

Mehraufwand (beispielsweise durch Doppelarbeiten) führen. Zusätzlich

zu den Herausforderungen aus der Umsetzung von EMIR müssen teilweise

parallel auch noch die in 2010 in Kraft getretenen US-Regeln des

Dodd-Frank-Acts durch die Handelsteilnehmer berücksichtigt werden.

Diese haben das Kapitalmarktrecht grundlegend geändert.'

Die wesentlichen Punkte des ESMA-Entwurfs:

1. Innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) soll EMIR

künftig auch für Transaktionen zwischen zwei Unternehmen aus

Drittstaaten gelten, falls es sich hierbei um Geschäfte zwischen

Niederlassungen im EWR handelt, die als finanzielle Gegenparteien im

Sinne von EMIR gelten.

2. Außerhalb des EWR gilt EMIR - unter bestimmten Voraussetzungen

- auch für Transaktionen zwischen zwei Unternehmen aus Drittstaaten,

beispielsweise falls eine Partei zu einer Unternehmung aus der EU

gehört oder falls im Zusammenhang mit der Transaktion eine Garantie

oberhalb eines bestimmten Grenzwertes durch eine finanzielle

Gegenpartei aus dem EWR ausgesprochen wird. Der Entwurf thematisiert

auch, inwiefern Handelsteilnehmer versuchen könnten, sich dem Zugriff

von EMIR zu entziehen, worauf die EU-Aufsichtsbehörden wiederum mit

der Ausweitung des Regelwerkes reagieren könnten.

Wie es zu dem Entwurf kam

Im März 2012 sowie im Juli 2013 konsultierte die ESMA die

Marktteilnehmer bezüglich ihrer Regeln für Drittstaaten. Der jetzt

vorgestellte Entwurf ändert die ESMA-Regeln für Drittstaaten zwar

nicht grundlegend, konkretisiert aber unter anderem einige Passagen

für Handelsteilnehmer mit Sitz außerhalb der EU. Handelsgeschäfte

zweier Niederlassungen aus Drittstaaten sind demnach nur dann

betroffen, wenn es sich dabei um finanzielle Gegenparteien im Sinne

von EMIR handelt. Um die notwendigen Risikomanagementprozesse zu

implementieren, gewährt die ESMA zudem eine sechsmonatige

Übergangsfrist.

Die Äquivalenz-Kriterien: Segen oder Fluch?

Ein Unternehmen aus einem Nicht-EU-Land, für das das Regelwerk

gilt, soll sich diesem entziehen können, sofern es sich den Regeln

seiner heimischen Aufsicht unterwirft - aber nur dann, wenn die EU

die dortigen Derivate-Regeln für genauso gut hält wie ihre eigenen.

Allerdings: Die sogenannten Äquivalenz-Kriterien, die die ESMA im

September und Oktober vorgestellt hat, sind noch nicht vollständig

und an zahlreiche Bedingungen geknüpft. Zu einer echten Entlastung

für Unternehmen wird es erst dann kommen, wenn die Aufsichtsbehörden

und Entscheidungsträger in den Rechtsräumen außerhalb der EU ihre

Reformen für den Derivatehandel verabschiedet haben und die Regeln

entsprechend angeglichen werden können. Der ESMA-Entwurf selbst

dürfte in den kommenden sechs Monaten in Gesetzesform gegossen werden

und gegen Jahresende 2014 in Kraft treten.

OTS: PwC PriceWaterhouseCoopers

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/8664

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:

Carmen van Musscher

PwC Presseabteilung

Tel.: (069) 9585-1518

E-Mail: carmen.van.musscher@de.pwc.com

www.pwc.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.