Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Dollar legte im europäischen Freitagsgeschäft etwas zu, steuert aber dennoch auf ein Wochenminus zu. Größere Bewegungen gab es aber nicht, zumal sich der Markt aufgrund der Erwartung einer kleineren Zinserhöhung im Rahmen der nächste Woche stattfindenden Sitzung der Federal Reserve konsolidierte.
Die Veröffentlichung der etwas stärker als erwartet ausgefallenen Wachstumsdaten für das vierte Quartal aus den USA am Donnerstag änderte an diesem Kalkül wenig. Denn die realen Konsumausgaben verlangsamten sich stärker als gedacht, und auch der vierteljährliche Index für die persönlichen Konsumausgaben fiel überraschend stark.
"Während die Inflation immer noch deutlich über dem angestrebten Ziel liegt und die Arbeitslosigkeit ein zyklisches Tief erreicht hat, deutet einiges darauf hin, dass die Wirtschaft auf eine straffere Geldpolitik anspricht. Die Fed wird sich der Gefahr bewusst sein, dass eine zu starke und schnelle Heraufsetzung der Leitzinsen die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte", so die ING-Analysten in einer Mitteilung.
Der Konsens spricht nun klar dafür, dass die Fed in der kommenden Woche das Zielband für den Leitzins um nur 25 Basispunkte anhebt, nachdem sie bereits auf ihrer letzten Sitzung im Dezember von einem 75-Basispunkt-Schritt auf einen 50-Basispunkt-Schritt übergegangen war. Heute Nachmittag steht noch der von der Fed bevorzugte Inflationsindex, der Kernindex der persönlichen Konsumausgaben, auf dem Programm.
Die sich ändernden Erwartungen hinsichtlich der Fed-Politik haben die europäischen Devisen die gesamte Woche über gestützt, da sowohl die Europäische Zentralbank als auch die Bank of England weithin der Meinung sind, dass sie die Leitzinsen noch stärker anheben müssen, um die Inflation zu zügeln.
Aus der Eurozone kommen allmählich die ersten Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das vierte Quartal herein. Spanien gab am Freitag bekannt, dass seine Wirtschaft in diesem Zeitraum um 0,2 % wuchs und damit den Erwartungen der Analysten entsprach. Daten aus Deutschland, Frankreich und Italien - , die drei größten Volkswirtschaften der Eurozone - werden nächste Woche erwartet. Die Deutsche Bundesbank hat bereits mitgeteilt, dass sie eine Stagnation der deutschen Wirtschaft erwartet.
Bis 12.40 Uhr MEZ gab der Euro um 0,05 % auf 1,0884 Dollar nach, während der Dollar-Index, der den Euro gegenüber einem Korb von sechs Währungen der Industrieländer abbildet, um 0,06 % auf 101,69 stieg.
Im Ausland dürfte das Augenmerk vor allem auf Pakistan liegen, wo die Rupie am Donnerstag um rund 10 % einbrach. Die Zentralbank, die unter dem Druck steht, ihre schwindenden Devisenreserven zu schützen, gab ihre Versuche auf, den Wechselkurs gegenüber dem Dollar zu verteidigen. Das Land wurde im vergangenen Jahr von Überschwemmungen verwüstet, die einen Großteil des Agrarsektors auslöschten und auch die Industrie schwer trafen.
Die Liberalisierung des Wechselkurses war eine der Hauptbedingungen des Internationalen Währungsfonds für die Wiederaufnahme der Auszahlungen im Rahmen eines Finanzierungspakets in Höhe von 7 Milliarden Dollar, das im vergangenen Jahr ausgesetzt worden war.