Investing.com - Der EUR/USD tanzt zum Handelsauftakt am Dienstag in der Nähe des Vortagesschlusskurses bei 1,1480 und gab zuletzt gut 0,10 Prozent ab.
Die Gemeinschaftswährung musste gestern zunächst erneut Federn lassen und sank auf 1,1460 Dollar, konnte sich dann aber wieder etwas stabilisieren und testete die psychologisch wichtige Marke von 1,1500 Dollar. Von hier aus ging es bei geringem Handelsvolumen wegen des US-Feiertags wieder etwas abwärts. Da heute keine nennenswerten Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, sollten die Anleger weiter die Entwicklungen rund um die italienischen Anleiherenditen im Blick behalten.
Gestern waren die italienischen Renditen erneut in die Höhe geschossen, nachdem der Vize-Regierungschef Italiens, Matteo Salvini, sagte, dass EU-Währungskommissar Moscovici und EU-Kommissionspräsident Juncker die „wahren Feinde Europas“ seien. Selbst wenn die Märkte weiter Druck ausüben sollten, werde Rom nicht von seinen Plänen abrücken, fügte er hinzu.
Für die zehnjährige italienische Anleiherendite ging es daraufhin weiter aufwärts und so notierte sie mit 3,628 Prozent zeitweise auf dem höchsten Stand seit März 2014. Nach Norden ging es auch für die zweijährigen Risikoprämien, die auf 1,883 Prozent kletterten. Unter Druck geraten ist auch der italienische Leitindex FTSE MIB, der am Montag knapp 500 Punkte verlor.
Die fiskalpolitische Schlammschlacht zwischen Italien und der EU bereitet den Anlegern weiterhin Kopfschmerzen, obwohl ich nach wie vor der Meinung bin, dass eine Einigung mit der Europäischen Union erzielt werden wird. Den vorläufigen Haushaltsentwurf wird Rom wahrscheinlich nächste Woche nach Brüssel übermitteln.
Unterdessen sind die 30-jährigen US-Renditen im asiatischen Geschäft weiter gestiegen. Sie kletterten auf 3,4302 Prozent und damit auf ein neues Vierjahreshoch. Unterdessen ist der Spread zwischen den 30-jährigen und 5-jährigen Schuldtiteln auf 35 Basispunkte angestiegen, was bedeutet, dass die US-Zinskurve wieder etwas steiler wird. Das impliziert auch, dass die Fed ihre Geldpolitik wahrscheinlich weiter straffen wird.
Laut dem Investing.com FedWatch-Tool ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte im Dezember von 75,1 Prozent in der letzten Woche auf 81 Prozent gestiegen.
Im Wirtschaftskalender stehen heute keine nennenswerten Konjunkturdaten, die zu Kursbewegung im EUR/USD führen könnten. Von daher gilt es vor allem die Entwicklungen rund um Italien, die US-Renditen und das allgemeine Marktumfeld zu beobachten.
Einen technischen Tagesausblick mit Kursmarken mit hoher Reaktionsfreude zum EUR/USD finden Sie hier.
Geschrieben von Robert Zach
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