Investing.com - Der EUR/USD scheiterte an einem Spurt über die psychologisch wichtige Marke von 1,1400 Dollar und testete in den letzten Stunden den Kursbereich um 1,1350 Dollar. Am gestrigen Tag sorgten die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell für eine breit anlegte Dollar-Schwäche, die jedoch im europäischen Geschäft am Donnerstag durch neue Zollängste teilweise negiert wurde.
Zuletzt handelte der EUR/USD auf 1,1380 Dollar und legte damit um 0,12 Prozent zu. Das Tageshoch liegt bei 1,1397 Dollar, das Tagestief bei 1,1349 Dollar.
Der US-Dollar konnte sich in den letzten Stunden überraschend gut behaupten und das, obwohl die zehnjährige US-Rendite kurzzeitig mit 2,99 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Monaten sank.
Die breit angelegte Dollar-Schwäche ausgelöst hatte gestern Fed-Chef Jerome Powell, der seine Aussagen von Anfang Oktober teilweise korrigierte. So liege der Zins mittlerweile “knapp unter“ dem neutralen Wert.
“Die Zinsen sind im Vergleich zu historischen Standards immer noch niedrig, und sie bleiben derzeit nur leicht unter der großen Breite an Erwartungen, die als neutral für die Konjunktur gelten würden – also weder das Wachstum beschleunigen noch bremsen“, betonte Powell in seiner Rede im Economic Club of New York.
“Zwar könnte die Fed ihren Dot-Plot im Dezember um eine Zinserhöhung nach unten korrigieren, aber wir rechnen weiter damit, dass die Währungshüter auch im kommenden Jahr die Leitzinsen weiter anheben werden und erst dann eine Pause eingelegt wird“, so die Experten der Rabobank in einem täglichen Marktkommentar. Man komme einer Pause im Zinserhöhungszyklus aber immer näher, das wurde gestern deutlich gemacht.
Unterdessen hat sich die Konjunkturstimmung in Europa den elften Monat in Folge eingetrübt. Im November sank der Index von 109,7 auf 109,5 Punkte. Gleichwohl hat sich die Stimmung im Dienstleistungs- und Industriesektor wieder etwas aufgehellt.
Im Fokus stehen nun die Verbraucherpreise aus Deutschland, während aus den USA die privaten Einkommen und Ausgaben sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe auf der Agenda stehen. Mit Spannung warten die Anleger außerdem auf das FOMC-Sitzungsprotokoll, welches um 20.00 Uhr MEZ veröffentlicht wird.
Zwar hat der EUR/USD (zum Chart) mit dem gestrigen Kursfeuerwerk wichtige Widerstände zurückerobert, aber für eine Wende zum Besseren muss nicht nur der Chartwiderstand bei 1,1382 Dollar fallen, sondern auch der bei 1,1432 Dollar. Eine ausführliche technische Analyse lesen Sie hier.
Geschrieben von Robert Zach