* Julius Bär nach Halbjahresbericht fester
* ABB und Swiss Life von Nennwertzahlung gedrückt
* Merrill-Hochstufung treibt Nobel Biocare und Straumann an
(Neu: aktualisierte Kurse)
Zürich, 27. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Montag fester präsentiert. Positive Vorgaben aus dem Ausland und
die meist besser als erwarteten Unternehmensergebnisse sorgten
für steigende Kurse. "Es ist unglaublich, seit rund zehn Tagen
befinden wir uns in einem Aufwärtstrend. Das wird allmählich
unheimlich", sagte ein Händler.
Der SMI<.SSMI> notierte am frühen Nachmittag um 0,7 Prozent
höher bei 5798 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,9
Prozent auf ein Jahreshoch von 4980 Zähler.
Im Zentrum des Interesses Julius Bär. Die Aktien
des Vermögensverwalters stiegen nach einem besser als erwarteten
Halbjahresbericht um 1,2 Prozent. Der Gewinn sank um 37 Prozent
auf 324 Millionen Franken und damit weniger stark als von
Analysten geschätzt. Die verwalteten Vermögen waren mit 299
Milliarden Franken um neun Prozent höher. Der
Netto-Neugeldzufluss im zukünftigen Private Banking halbierte
sich auf 3,8 Milliarden Franken. "Ein rundum gutes Ergebnis, das
viele überrascht hat", sagte ein Händler.
Die UBS-Aktien rückten ein Prozent vor. Die
Verhandlungen zwischen der Schweiz und dem US-Justizministerium
um Kundendaten der Grossbank könnten sich verzögern. Ein
detaillierter Vergleich könnte bei Fristablauf am 3. August noch
nicht vorliegen, erklärten mit der Situation vertraute Kreise.
"Ich wäre nicht überrascht, wenn während der Telefonkonferenz am
29. Juli oder am Wochenende Ein erneuter Aufschub beantragt
würde", sagte eine mit der Frage vertraute Person der
Nachrichtenagentur Reuters.
Credit Suisse hingegen verlor 1,1 Prozent an Wert.
Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Aktien hatten
sich in der Vergangenheit besser als die von Konkurrent UBS
entwickelt und im Anschluss an den unerwartet guten
Quartalsabschluss in der Vorwoche stark angezogen.
Beim Elektrotechnikkonzern ABB und beim
Lebensversicherer Swiss Life wurden die Ausschüttungen
fällig, was die Titel gegen den Trend fallen liess.
Die Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare und
Straumann verteuerten sich nach einer Hochstufung durch
Merrill Lynch um 3,6 beziehungsweise vier Prozent. Nobel Biocare
veröffentlicht am Mittwoch den Halbjahresbericht.
Trotz des weiter vorhandenen Risikoappetits der Anleger
stiegen auch die defensiven Schwergewichte Nestle und
Roche. Roche profitierte von einer Hochstufung durch
Exane BNP Paribas.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)