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FOKUS 1-Erwartung weiterer EZB-Zinssenkung belastet Euro

Veröffentlicht am 13.01.2009, 15:56

Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Die Erwartung einer weiteren Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Dienstag den Euro belastet. Die Gemeinschaftswährung fiel zeitweise unter 1,32 Dollar - den tiefsten Stand seit vier Wochen. "Der Markt scheint sich für die EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag zu positionieren", hieß es in einem Marktkommentar der Commerzbank. Die meisten von Reuters befragten Volkswirte erwarten, dass die Notenbank den Leitzins um 50 Basispunkte auf dann zwei Prozent senkt. Viele Investoren setzen angesichts der zahlreichen Hiobsbotschaften aus der europäischen Wirtschaft jedoch auf einen noch größeren Zinsschritt - einige rechnen sogar mit einer Senkung auf 1,5 Prozent.

Seit vergangenem Oktober hat die EZB bereits dreimal an der Zinsschraube gedreht und den Zinssatz um insgesamt 175 Basispunkte reduziert, doch die europäischen Konjunkturdaten lassen keine Besserung der Wirtschaftslage erkennen.

Am Nachmittag notierte der Euro bei 1,3215 Dollar nach 1,3358 Dollar am Vorabend in New York. Den Referenzwert der Gemeinschaftswährung legte die EZB bei 1,3262 (Vortag: 1,3394) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) sank der Euro auf 1,3297 (1,3412) Dollar.

FLUCHT IN DEUTSCHE STAATSANLEIHEN

Als Belastung für die Gemeinschaftswährung wirkte Analysten zufolge zudem, dass Spanien, Irland und Griechenland eine Herabsetzung der Bonitätseinstufung durch Standard & Poor's droht. Damit wird es für diese Länder schwieriger und teurer, sich Gelder am Anleihemarkt zu besorgen - in Zeiten, in denen viele Länder großen Finanzierungsbedarf haben. Davon profitierten aber die deutschen Papiere, die "scheinbar noch immer als sicherer Hafen gelten", sagte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Der Renditeabstand (Spread) deutscher Staatsanleihen und Titel anderer Länder lief stark auseinander: Reuters-Daten zufolge mussten Portugal, Frankreich, Belgien, Griechenland, Spanien und die Niederlande für zehnjährige Staatsanleihen die höchsten Zinsen zahlen seit der Euro-Einführung 1999. So rentierten griechische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei über fünf Prozent, während die zehnjährige Bundesanleihe eine Rendite von 2,974 (2,979) Prozent aufwies.

Der Bund-Future notierte am Nachmittag 30 Ticks höher bei 125,43 Zählern. Die Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 2,88 (2,93) Prozent. Der Rex-Rentenindex notierte 0,1 Prozent höher bei 122,0868 Punkten.

(Reporter: Kerstin Leitel, unter Mitarbeit von Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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