Frankfurt, 26. Jan (Reuters) - Angesichts steigender
Aktienmärkte hat sich der Euro am Montag nach oben
gekämpft. Die Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,3021 Dollar
nachdem sie im frühen asiatischen Geschäft noch um 1,2862 Dollar
notiert hatte. "Der Euro war in den vergangenen Wochen immer ein
Krisenverlierer. Heute beobachten wir eine Stabilisierung an den
Börsen, und davon profitiert der Euro", sagte Helaba-Analyst
Ralf Umlauf. Getrieben von einer anziehenden Nachfrage nach
Finanzwerten gewann der europäische Stoxx50<.STOXX50> knapp ein
Prozent.
Eine Trendwende zu Gunsten des Euro sei aber angesichts der
globalen Risikoaversion noch nicht absehbar, sagten Analysten.
Der Dollar und der Yen blieben unter anderem deshalb gesucht,
weil in Krisenzeiten wie diesen Carry-Trades abgebaut würden,
sagte UniCredit-Analyst Armin Mekelburg. Bei diesen - als
riskant geltenden - Geschäften werden Kredite in niedrig
verzinsten Währungen aufgenommen, um das Geld in rentablere
Anlagen - zum Beispiel höher verzinste Währungen - zu
investieren. Im vergangenen Jahr hatte der Euro etwa auf Kosten
des japanischen Yen von solchen Geschäften profitiert. "Außerdem
wird den USA, erst recht jetzt unter dem frischen Wind der neuen
Administration, ein früheres Überwinden der Rezession als in
anderen Wirtschaftsregionen oder einzelnen Ländern zugetraut",
sagte Mekelburg.
Die EZB legte am Mittag den Referenzwert des Euro mit
1,2990 (Freitag: 1,2795) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren
der Banken EuroFX wurde der Wert mit 1,2955 (1,2799)
Dollar ermittelt.
SORGE VOR ÜBERFLUTUNG MIT STAATSANLEIHEN DRÜCKT RENTENMARKT
Die zunehmenden Sorgen über die rund um den Globus nach oben
schnellende Staatsverschuldung ließen die Kurse am Rentenmarkt
weiter fallen. Der Bund-Future rutschte um 55 Ticks auf
122,74 Zähler ab. Die zehnjährige Bundesanleihe fiel
um bis zu 71 Ticks auf 103,69 Zähler und rentierte mit 3,252
Prozent. "Zum einen drückt die Sorge vor einer Überflutung mit
Staatsanleihen", sagte Umlauf. Man müsse aber auch sehen, dass
die ersten Stimmungsindikatoren wie der ZEW-Index oder die
europäischen Einkaufsmanagerindizes eine leichte Verbesserung im
Monatsvergleich aufgezeigt haben. Der als Indikator für die
Stimmung deutscher und französischer Unternehmen geltende
belgische Geschäftsklimaindex war im Januar unerwartet
gestiegen. "Die Themen Rezession, Deflation, Krise verarbeitet
der Markt seit Monaten", sagte Umlauf mit Blick auf die rasant
gestiegenen Kurse am Rentenmarkt. "Renditeniveaus unter drei
Prozent sind nicht mehr wirklich attraktiv, da denken jetzt
vielleicht auch einige mal daran, Gewinne mitzunehmen."
Die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen stieg auf 3,1 (2,94)
Prozent. Der Rex-Rentenindex<.GREX> lag 1,1 Prozent niedriger
bei 121,4821 Zählern.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Olaf Brenner)