Frankfurt, 03. Nov (Reuters) - Etwas schwächere
US-Aktienmärkte haben Anleger am Montag vorsichtiger werden
lassen und den Euro gebremst. Kursverluste bei Aktien
galten als Zeichen einer sinkenden Risikobereitschaft.
Investoren kehrten daraufhin in niedrig verzinste Währungen wie
den Dollar und den Yen zurück. Der Euro notierte zuletzt bei
1,2766 Dollar und damit geringfügig über dem Niveau des späten
Freitagsgeschäfts. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs am Mittag noch mit 1,2822 Dollar (Freitag:
1,2757) festgelegt. Marktteilnehmer sprachen von einem
umsatzarmen und nervösen Geschäft.
Der Dollar hatte im Oktober seinen größten Monatsgewinn seit
mehr als 17 Jahren verzeichnet, war dann aber mit Kursverlusten
in den November gestartet. Im frühen Handel war der Euro noch
auf bis zu 1,2898 Dollar geklettert. Angeschoben wurde er von
steigenden Aktienkursen. Anleger schichteten daraufhin in höher
verzinste Währungen wie den Euro sowie den australischen und
neuseeländischen Dollar um. Am Nachmittag kehrte sich der Trend
jedoch um, Dollar und Yen legten wieder zu.
SPEKULATION AUF ZINSSENKUNG DRÜCKT PFUND
Ähnlich wie der Euro entwickelte sich im Handelsverlauf auch
das Pfund Sterling. Es legte auf bis zu 1,6399 Dollar zu
und fiel dann am Nachmittag auf 1,5883 Dollar zurück. Händlern
zufolge wurde die britische Währung zudem von Spekulationen
belastet, die Bank of England könne am Donnerstag den Leitzins
um 100 Basispunkte von bislang 4,5 Prozent senken. Bisher war
der Markt von 50 bis 75 Basispunkten ausgegangen. Für die
Euro-Zone rechnen Analysten mehrheitlich mit einer Zinssenkung
um 50 Basispunkte auf dann 3,25 Prozent.
Am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten bestätigten
Analysten zufolge die Einschätzung, dass sich die weltgrößte
Volkswirtschaft in einer Rezession befindet. Der an den
Finanzmärkten viel beachtete ISM-Konjunkturindex ist im Oktober
unerwartet stark gesunken.
Der europäische Rentenmarkt ist mit Kursgewinnen in die
Woche gestartet. Der Bund-Future stieg um 71 Ticks auf
116,66 Punkte. Die zehnjährige Bundesanleihe
rentierte mit 3,827 Prozent. "Konjunktursorgen, nachlassende
Inflationsgefahren und Leitzinssenkungen wichtiger Notenbanken
greifen dem Rentenmarkt unter die Arme", erklärte Helaba-Analyst
Ulrich Wortberg. Die von der Bundesbank täglich errechnete
Umlaufrendite stieg auf 3,71 (3,61) Prozent. Der
Rex-Rentenindex<.GREX> fiel um 0,12 Prozent auf 118,4259 Punkte.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)