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FOKUS 1-Yen beendet Höhenflug - Euro stabilisiert sich

Veröffentlicht am 28.10.2008, 16:14
EUR/JPY
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Frankfurt, 28. Okt (Reuters) - An den Devisenmärkten ist am Dienstag der jüngste Höhenflug des Yen zu Ende gegangen. Händlern zufolge zeigten sich die Investoren angesichts der Kursgewinne an den weltweiten Aktienbörsen wieder etwas risikofreudiger und verkauften die japanische Währung, die wegen des niedrigen Leitzinses in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft als verhältnismäßig sicherer Anlagehafen gilt.

"Der Yen hat jetzt die Chance etwas Druck abzulassen", sagte Devisen- und Rentenstratege Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Die japanische Währung hatte am Montag ein 13-Jahres-Hoch von 91,93 Yen pro Dollar erreicht. Am Dienstag zahlten Anleger bereits wieder 95,27 Yen für einen Dollar. Gegenüber dem Euro notierte der Yen bei 118,76 Yen nach 113,64 Yen am Vortag. Analysten wiesen zudem darauf hin, dass sich die Spekulationen auf eine Intervention gegen den starken Yen bislang nicht erfüllt hätten.

Im Handelsverlauf geriet der Dollar allerdings etwas unter Druck. Das US-Verbrauchervertrauen war im Oktober auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1967 gefallen. Dies schüre die Furcht vor einer tiefen Rezession, erklärte Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer.

Im Fahrwasser der Yen-Erholung stabilisierte sich der Euro. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich bis zum Nachmittag leicht auf 1,2470 Dollar. "Von einer Trendwende kann allerdings keine Rede sein", sagte Jens Lüders, Analyst bei FXdirekt. "Die Konjunkturdaten in der Eurozone sind zuletzt schlechter als noch vor einigen Wochen erwartet ausgefallen. Das deutet mittelfristig darauf hin, dass der Euro weiter abwertet." Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs des Euro mit 1,2526 nach 1,2460 Dollar am Vortag fest.

Die für Mittwoch erwartete Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed hatte nach Aussagen von Marktteilnehmern wenig Einfluss auf den Devisenhandel, da diese bereits weitgehend eingepreist sei. Sie werde den Dollar wohl nur kurzzeitig belasten, da schon kommende Woche die EZB voraussichtlich nachziehen werde.

AUSSICHT AUF ZINSSENKUNGEN TREIBT RENTENMARKT AN

Dagegen sorgte die Erwartung sinkender Zinsen für Kursgewinne an den Rentenmärkten. Da künftig emittierte Staatspapiere daher wohl niedriger verzinst werden, greifen Anleger bei den noch ertragreicheren, bereits auf dem Markt befindlichen Papieren zu. Der für den europäischen Rentenmarkt richtungsweisende Bund-Future stieg um 29 Ticks auf 117,40 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,741 Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite stieg auf 3,73 (3,66) Prozent. Der Rex-Rentenindex fiel um 0,5 Prozent auf 118,5060 Punkte.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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