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FOKUS 2-Euro grenzt Verluste etwas ein - Renten gefragt

Veröffentlicht am 22.10.2008, 10:36
EUR/JPY
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Frankfurt, 22. Okt (Reuters) - Der Euro hat sich am Mittwoch im europäischen Geschäft etwas von seinen massiven Verlusten aus dem frühen asiatischen Handel erholt. Die Gemeinschaftswährung notierte um 1,2859 Dollar, nachdem sie in der Nacht auf der elektronischen Handelsplattform EBS zeitweise bis auf 1,2743 Dollar gefallen war. Nach Reuters-Daten war das der tiefste Stand seit Anfang November 2006. Am Dienstag hatte die EZB den Referenzkurs noch mit 1,3184 Dollar festgestellt.

Die Talfahrt des Euro sei fundamental nicht zu begründen, sagte Folker Hellmeyer, Chefstratege der Bremer Landesbank. Man gewinne vielmehr den Eindruck, dass die von der Finanzkrise gestressten Investoren zwanghaft Euro verkaufen. "Viele hatten wohl gedacht, dass bei 1,30 Dollar der Boden erreicht sein würde, aber als es dann doch drunter ging, gab es auf einmal kein Halten mehr, und jeder wollte nur noch raus", sagte ein Händler. Angesichts vielfältiger Krisenszenarien versuchten sich die Investoren in Sicherheit zu flüchten. Währungen, die Schwäche gezeigt haben, wolle keiner mehr halten. Der Euro werde wegen der sich immer stärker eintrübenden konjunkturellen Aussichten abgestoßen.

Auch das britische Pfund geriet unter starken Verkaufsdruck und fiel um mehr als drei Prozent oder fünf US-Cent bis auf 1,6203 Dollar. Das war der tiefste Stand seit fünf Jahren.Der Chef der britischen Notenbank, Mervyn King, hatte gesagt, er sehe auf die britische Wirtschaft die erste Rezession seit 16 Jahren zukommen. Der Ausblick habe sich seit langer Zeit nicht mehr so schnell verschlechtert wie im vergangenen Monat.

Die japanische Währung profitierte von der Risikoaversion der Investoren. Der Euro verlor zeitweise mehr als 3,3 Prozent auf 127,04 Yen. Zuletzt war die Gemeinschaftswährung im April 2004 zu diesen Kursen gehandelt worden. Der Dollar gab gut ein Prozent nach auf 99,33 Yen.

Die Notenbanken weltweit versuchen derzeit, den im Zuge der Finanzkrise fast zum Erliegen gekommenen Interbankenmarkt zu stabilisieren. Aber bis die akute Vertrauenskrise überwunden werden kann, wird es nach Einschätzung von Experten noch viele Monate dauern. Vor diesem Hintergrund weiten sich die Krisenszenarien für die Realwirtschaft immer weiter aus. Die Rezessionsängste drückten den Ölpreis am Mittwoch zeitweise um mehr als drei Dollar unter die Marke von 70 Dollar je Fass. Auch Gold verbilligte sich.

Der Rentenmarkt profitierte am Morgen von den neuerlichen Flucht in vermeintlich sichere Anlagen. Während die europäischen Börsen wiederum auf Talfahrt gingen, stieg der richtungweisende Bund-Future um 52 Ticks auf 115,76 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,896 Prozent.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Georg Merziger)

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