Nur jetzt: InvestingPro so günstig wie nie! Greif zu! Bis zu 60% günstiger

FOKUS 2-Investoren verkaufen weiter Euro - Anleihen etwas fester

Veröffentlicht am 27.10.2008, 16:10
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-
UBSN
-

(neu: Trichet, Schweizer Franken, Referenzkurse)

Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Anleger haben zu Wochenbeginn weiter Euro verkauft und die Gemeinschaftswährung auf ein Zweieinhalbjahres-Tief zum Dollar gedrückt. "Angesichts der schwachen Aktienmärkte steigt die Unsicherheit und Investoren kaufen sich deshalb etwas Sicheres wie US-Staatsanleihen und den Yen", sagte Devisenanalyst Lutz Karpowitz von der Commerzbank am Montag. Der Euro fiel auf bis zu 1,2335 Dollar und notierte am Nachmittag bei 1,2402 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs mit 1,2460 Dollar nach 1,2596 Dollar am Freitag fest.

Neben der starken Nachfrage nach US-Staatspapieren profitiert der Dollar Händlern zufolge von der anhaltenden Rückführung von Anlagen aus aller Welt in die USA. "Hedgefonds sind anscheinend mehr und mehr bei ihren Beständen zu Zwangsexekutionen gezwungen, um in Dollar auszahlen zu können", sagte Devisenanalyst Jan Holthusen von der DZ Bank.

Belastend für den Euro wirkte Analysten zufolge auch, dass der Ifo-Geschäftsklima-Index für Deutschland den fünften Monat in Folge sank und sich damit die Aussichten für die europäische Wirtschaft weiter verdüsterten. "Die deutsche Konjunktur vollzieht eine Vollbremsung", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Gegenüber dem als sicherer Anlagehafen geltenden Schweizer Franken sackte der Euro auf ein Allzeittief von 1,4301 Franken.

Wenig beeindruckt zeigte sich der Devisenhandel von Äußerungen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet, wonach die Zentralbank schon kommende Woche die Zinsen senken könnte. "Das war erwartet worden. Eine schnelle Zinssenkung ist an den Märkten bereits eingepreist. Trichet wollte offenbar den Märkten eine gewisse Bestätigung und Stabilität geben", sagte Holthusen.

ERKLÄRUNG DER G7 LÄSST YEN KALT

Auch mit Krediten finanzierte Zinsdifferenzgeschäfte - sogenannte Carry Trades - würden weiter aufgelöst. Dabei schichten Anleger unter anderem von Dollar- und Euro- Anlagen in den niedriger verzinsten Yen um. Die japanische Währung stieg auf ein 13-Jahres-Hoch gegenüber dem Dollar bei 91,93 Yen. Gegenüber dem Euro erreichte der Yen mit 113,64 Yen den höchsten Stand seit Mai 2002. Marktteilnehmern zufolge verpuffte die Erklärung der sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten zugunsten des Yen vom Wochenende wirkungslos. "Das war kaum ein Warnschuss, das war eher um zu sagen, wir sind uns der jüngsten Volatilität bewusst", sagte UBS-Währungsstratege Geoffrey Yu.

Wegen der Flucht in die US-Staatsanleihen notierten deren Renditen weiter auf niedrigem Niveau. So rentierten die Papiere mit einmonatiger Laufzeit mit etwas über 0,3 Prozent. Mit längerer Laufzeit stiegen die Renditen an, die zehnjährigen US-Bonds rentierten mit 3,68 Prozent. Die für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende zehnjährige Bundesanleihe erbrachte eine Rendite von 3,75 Prozent. Der Bund-Future legte zwölf Ticks auf 117,18 Zähler zu. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite legte minimal auf 3,66 (3,65) Prozent zu. Der Rex-Rentenindex fiel um 0,4 Prozent auf 119,1148 Punkte.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.