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AKTIE IM FOKUS 2: Peugeot schwach - Neue Ära versus Zahlen und Kapitalerhöhung

Veröffentlicht am 19.02.2014, 17:57

(neu: Schlusskurse)

PARIS (dpa-AFX) - Die Einigung mit dem Partner Dongfeng auf einen groß angelegten Einstieg der Chinesen hat die Peugeot-Aktien (ETR:PEU) (PSE:PUG) am Mittwoch nur zeitweise deutlich beflügelt. Analysten nahmen nämlich auch die Zahlen des Autobauers und die Details zur Kapitalerhöhung in Augenschein. Bei 13,64 Euro hatten die Titel des französischen Autobauers am Vormittag noch den höchsten Stand seit nahezu zwei Jahren erreicht. Dann jedoch ging es abwärts. Mit minus 1,52 Prozent bei 12,31 Euro gingen die Titel aus dem Handel und damit nur etwa zehn Cent über dem Tagestief. Der Euronext 100 (PSE:PN100) legte zugleich moderat um 0,31 Prozent zu.

Analyst Rabih Freiha von Exane BNP Paribas sprach in einer Studie vom möglichen Beginn einer neuen Ära für den französischen Autobauer. Mit Blick auf die vorgelegte Jahresbilanz verwiesen Börsianer zugleich auf schwache Zahlen und große Verwässerungen angesichts der bevorstehenden drei Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung. Zusätzlich erweitert der Konzern seinen Kreditrahmen bei neun Banken auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Außerdem drücken die Franzosen beim Konzernumbau auf Tempo. Schon von Donnerstag an soll der künftige Chef Carlos Tavares das Steuer bei Europas zweitgrößtem Autobauer übernehmen und Philippe Varin ablösen.

Analyst Freiha hob die strategischen Gründe für die engere Kooperation mit Dongfeng hervor. So solle der Absatz in China steigen und andere Schwellenländer als Märkte für Peugeot sowie die gemeinsame Pkw-Marke der Franzosen und Chinesen erschlossen werden. Das frische Geld soll zudem in die Produktentwicklung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit fließen.

ANALYSTEN GETEILTER MEINUNG BEI GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Neben dem Aufbruch zu neuen Ufern berichteten die Franzosen auch über die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr. Die war besser als von vielen Experten befürchtet gewesen. Der Verlust im Kerngeschäft von 177 Millionen Euro sei geringer gewesen als vom Markt erwartet, schrieb Commerzbank-Analyst Sascha Gommel in einem Kommentar. Wichtig sei insbesondere der überraschend gute freie Barmittelzufluss gewesen. Die positive Trendwende entfalte sich, resümierte Gommel.

Aus der Analystengemeinde kamen aber nicht nur lobende Worte. Thomas Besson von Kepler Cheuvreux sieht 'das Glas nach wie vor halb leer'. Er habe für 2013 mit einem Gewinn im Kerngeschäft gerechnet, schrieb der Analyst. Als entsprechend schwach wertete er die Resultate. Zudem wirkten die angekündigten Kapitalmaßnahmen allesamt stark verwässernd. Im Kurs sei mittlerweile eine Rettung von Peugeot in der aktuellen Form eingepreist. Das sei in der heutigen Welt allerdings nur schwer vorstellbar, auch weil der Autobauer vergleichsweise klein sei und in Europa rasant Marktanteile verliere.tb/ck/he

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