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FOKUS 1-Nestle und Finanzwerte belasten Schweizer Börse

Veröffentlicht am 15.10.2008, 14:28
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Zürich, 15. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach zwei Tagen mit starken Kursanstiegen zu einer Korrektur angesetzt und schwächer tendiert. Händler stuften den Rückgang als nicht beunruhigend ein und sprachen von einer zu erwarteten Konsolidierung. Auf dem Markt lasteten vor allem der Kurseinbruch von Schwergewicht Nestle und die schwachen Finanzwerte.

Der SMI <.SSMI> notierte am frühen Nachmittag 2,7 Prozent tiefer bei 6094 Punkten. Um 6250 Zähler orten Charttechniker einen starken Widerstand. Der breite SPI <.SSHI> sank ebenfalls 2,7 Prozent auf 5056 Punkte.

Die Nestle-Aktien büssten 4,2 Prozent auf 42,92 sfr ein. Damit war der Nahrungsmittelwert für rund einen Drittel des Kursrückgangs des Gesamtmarkts des verantwortlich. Nachdem dem starken Anstieg der beiden Vortage würden die Anleger ihre Gewinne einfahren, sagte ein Händler. "Die Leute sind und bleiben nervös. Und was man im Trockenen hat ..." Zudem machten sich Sorgen breit, dass Nestle die Ergebniserwartungen bestenfalls erfüllt. Am Vortag waren die Aktien von Pepsico eingebrochen, nachdem der amerikanische Lebensmittel- und Getränkehersteller im dritten Quartal schlechter als erwartet abgeschnitten hat. Dass der Quartalsbericht von Cola-Cola besser als erwartet ausfiel, half dem insgesamt schwachen Nahrungsmittelsektor nicht auf die Beine.

Nestle wird den Zwischenbericht kommende Woche veröffentlichen. Die ZKB stufte Nestle auf "Marktgewichten" zurück und Cheuvreux reduzierte das Kursziel.

Die Bankaktien konnten kaum davon profitieren, das JPMorgan wider erwarten einen Quartalsgewinn erzielte. "Auch bei den Banken gilt: Wir haben an den beiden Vortagen eine markante Erholung gesehen. Und jetzt müssen wir sehen, wie es weiter geht, ob die Massnahmen wirklich greifen", sagte ein Händler. Die UBS-Aktien verloren 4,6 Prozent und die von Credit Suisse gaben 7,3 Prozent nach.

Deutliche Einbussen verbuchten auch die Versicherungen. Baloise , Zurich und Swiss Re verloren zwischen gut vier und über sieben Prozent. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel für die drei Schweizer Titel und andere europäische Branchenvertreter gesenkt.

Zu grösseren Verlusten kam es wegen der wieder aufflammenden Rezessionsängste auch bei den konjunktursensitiven Werten. Die Titel des Elektrotechnikkonzerns ABB sanken 7,4 Prozent und Holcim fielen 8,4 Prozent.

Zu den wenigen Gewinnern zählten die beiden Pharmawerte Roche und Novartis mit 1,5 beziehungsweise 2,3 Prozent. Biotech-Titel Actelion zog 1,7 Prozent an. Diese Aktien wurden vor den kommende Woche anstehenden Quartalsberichten gesucht. Roche profitierte auch von dem als gut eingestuften Ergebnis der US-Tochter Genentech .

Unter Druck standen hingegen die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova mit einem Minus von 5,6 Prozent. Händler verwiesen auf schlechte Ergebnisse der Konkurrenten. Neue Impulse könnte eine Analystenpräsentation am Nachmittag liefern. Sonova stellt auf dem Hörgeräte-Kongress in Leipzig neue Produkte vor.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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