* Verkaufsempfehlung drückt T-Aktien
* BMW nach starken US-Absatzzahlen gefragt
* Deutsche Post will Geschäftsteile in Frankreich verkaufen
(neu: Deutsche Post, Details zu Telekom, Händleraussagen)
Frankfurt, 06. Jan (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hat sich am
Mittwoch über der Marke von 6000 Punkten gehalten. Der deutsche
Leitindex pendelte um seinen Vortagesschluss und notierte am
Mittag 0,1 Prozent tiefer bei 6026 Punkten. Am Dienstag war der
Dax auf ein 15-Monatshoch von 6058 Stellen geklettert, lag damit
jedoch noch fast 200 Punkte unter dem Niveau vor dem
Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im
vergangenen September.
Marktteilnehmer berichteten von einem ruhigen Geschäft am
Dreikönigstag. Insbesondere in Süddeutschland seien viele
Anleger wegen des Feiertags nicht am Arbeitsplatz. "Erst nächste
Woche wird der Markt sein wahres Gesicht zeigen", sagte ein
Börsianer. Dann wird mit der Rückkehr vieler Anleger aus den
Weihnachtsferien gerechnet. Zudem wird die Bilanzsaison in den
USA langsam Fahrt aufnehmen. "Es dürfte aber mit dem Aktienmarkt
erst dann weiter hochgehen, wenn klarwird, dass die Konjunktur
wirklich anzieht", sagte ein Händler.
Im Dax gingen die Telekom-Aktien nach einer
Verkaufsempfehlung der UBS auf Talfahrt und waren mit einem
Minus von zwei Prozent auf 10,31 Euro Dax-Schlusslicht. "Wir
glauben, dass 2010 sich angesichts einer negativen Gewinndynamik
als schwierig erweisen könnte", schrieben die Analysten der
Schweizer Großbank. Zudem habe T-Mobile USA weiter strukturelle
Probleme, und die Telekom sei stark in Schwellenländern und in
Griechenland engagiert. Ähnlich äußerte sich NordLB-Analyst Jan
Christian Göhmann, der seine Anlageempfehlung auf "Halten" von
"Kaufen" und Kursziel 10,50 Euro senkte. "Negativ auf den
Geschäftsverlauf der Deutschen Telekom könnten sich verschiedene
regulatorische Rahmenbedingungen auswirken", schrieb er in einem
Kurzkommentar. Allerdings verspreche die T-Aktie nach wie vor
eine attraktive Dividendenrendite.
Anleger trennten sich zudem von den Papieren der Deutschen
Bank, die 1,4 Prozent verloren. Die Aktien des
deutschen Branchenprimus haben allerdings 2009 mit einem dicken
Plus von 78 Prozent abgeschlossen und seit Wochenbeginn schon
wieder über vier Prozent zugelegt. Gewinnmitnahmen seien daher
wahrscheinlich, sagten Börsianer. Dagegen standen die Aktien der
Commerzbank mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent an der
Dax-Spitze. Die Titel hatten 2009 gegen den Markttrend elf
Prozent eingebüßt.
Im Autosektor griffen die Anleger vor allem bei BMW
zu. Die Titel stiegen um 1,2 Prozent, nachdem der Münchener
Autokonzern seine US-Absatzzahlen veröffentlicht hatte. "Das war
eine positive Überraschung", stellte ein Händler fest. BMW hatte
seine Verkäufe in den USA im Dezember insgesamt um neun Prozent
gesteigert. "Das könnte nach den schwachen Vormonaten eine
Trendwende sein", sagte ein anderer Händler. Volkswagen
steigerte ebenfalls seinen US-Absatz. Die
Vorzugsaktien verteuerten sich um 1,1 Prozent.
Hingegen profitierten Daimler nicht von besseren
Mercedes-Geschäften in den Vereinigten Staaten und gaben ein
Prozent nach. In Paris half eine Kaufempfehlung der Bank of
America/Merrill Lynch den Aktien von Peugeot auf die
Sprünge. Die Titel zogen um 4,8 Prozent an. Die Analysten hatten
ihre Empfehlung auf "Buy" von "Neutral" erhöht und dies mit
höheren Umsatz- und Gewinnschätzungen begründet.
Die Aktien der Deutschen Post verteuerten sich um
1,3 Prozent, nachdem der Logistikkonzern angekündigt hatte,
einen Teil seines Paketgeschäftes in Frankreich zu verkaufen.
Damit räumen die Bonner weiter im defizitären Teil ihres
Paketgeschäftes in Europa auf.
Im MDax<.MDAXI> rutschten nach einem kritischen Kommentar
der Analysten von Equinet Rheinmetall um 2,2 Prozent
ins Minus. "Es sind derzeit keine neuen großen Militärprojekte
in Sicht", kritisierten die Analysten, die ihr Rating auf "Hold"
von "Buy" senkten.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)