Zürich, 31. Jan (Reuters) - Die anhaltenden Unruhen in
Ägypten haben der Schweizer Börse am Montag zugesetzt. Die Angst
vor einer Ausweitung der Unruhen und vor den Folgen des
steigenden Ölpreises sorgten für Abgaben auf breiter
Front. Dabei drückten vor allem Bankaktien den Markt nach unten.
Das Geschäft war von Vorsicht geprägt, sagte ein Händler.
"Keiner weiss, ob es in Nordafrika und dem Nahen Osten nicht zu
einem Flächenbrand ausartet." Ein anhaltend hoher Ölpreis würde
die Inflationsängste anheizen. In der Eurozone stiegen die
Konsumentenpreise im Januar um 2,4 Prozent, was deutlich über
der EZB-Schmerzgrenze von zwei Prozent liegt.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,5
Prozent tiefer bei 6495 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor
ebenfalls 0,5 Prozent auf 5826 Zähler.
Die Bluechips lagen mit wenigen Ausnahmen im Minus.
Vergleichsweise gut schlugen sich die defensiven Pharmawerte
Novartis und Roche mit praktisch stabilen
Kursen. Auch Nestle waren knapp gehalten.
Dagegen verloren die Aktien der Grossbanken Credit
Suisse und UBS mehr als ein Prozent. Auch die
Versicherungen konnten sich dem negativen Trend nicht entziehen.
Händler erwähnten Inflationsängste und Sorgen, dass die Unruhen
in Nordafrika die Kreditmärkte belasten könnten.
Kräftige Einbussen verzeichneten die Aktien der beiden
Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont mit
1,7 beziehungsweise 1,3 Prozent Abschlag. Nach der starken
Performance des Vorjahrs fuhren Anleger ihre Gewinne ein. Zudem
hatten jüngst einige Analysten ihre Empfehlung für die Titel
zurückgenommen. Ausserdem machten sich Sorgen breit, der Absatz
im Nahen Osten könnte leiden.
Auch Aktien zyklischer Werte verloren Terrain. ABB
wurden um 1,2 Prozent tiefer gehandelt und Sulzer sackten
2,6 Prozent ab. Die Aktien der auch in Ägypten tätigen
Holcim ermässigten sich um knapp ein Prozent.
Die Aktien des schwergewichtig in Ägypten tätigen Hotel- und
Baukonzerns Orascom machten anfängliche Einbussen wett
und notierten leicht fester.
Die Aktien des Reisekonzerns Kuoni, zu dessen
Angebot mehrere Destinationen in Ägypten und Tunesien gehören,
büssten 4,5 Prozent ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)