Zürich, 22. Jan (Reuters) - Anschlusskäufe in Bankaktien
haben der Schweizer Börse am Donnerstag erneut Auftrieb
verliehen. "Die Erholung der arg gebeutelten Bankaktien setzt
sich fort", sagte ein Börsianer. Im Verlauf liess das Interesse
aber nach und die Gewinne schmolzen etwas ab. Die enttäuschenden
Quartalszahlen des weltgrössten Handy-Produzenten Nokia
und der pessimistische Marktausblick des
italienischen Autokonzerns Fiat lösten Gewinnmitnahmen
aus.
Der SMI <.SSMI> notierte am frühen Nachmittag 1,5 Prozent
höher bei 5383 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> stieg 1,4 Prozent
auf 4439 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken UBS gewannen sieben
Prozent und die von Konkurrent Credit Suisse zogen
sogar zehn Prozent an. Auch die Aktien der Vermögensverwalter
Julius Bär , VP Bank und Vontobel
rückten vor.
Bei den Versicherungen fielen Swiss Life mit einem
Anstieg von 8,7 Prozent auf. Sie weisen seit Jahresanfang
allerdings ein Kursminus von fast einem Fünftel auf nach einem
Wertschwund von drei Viertel im Vorjahr. Zurich Financial
legte fünf Prozent zu und Swiss Re stieg 4,4
Prozent.
Dagegen zogen die Anleger ihr Geld aus den defensiven Titel
der Pharmakonzerne Novartis und Roche sowie
des Nahrungsmittelriesen Nestle ab. Nestle und Roche
verbuchten Einbussen und Novartis legte geringfügig zu. "Immer
wenn die Aussichten für zyklische und Finanzwerte günstiger
eingestuft werden, leiden die defensiven Titel", sagte ein
Händler.
Trotz der schlechten Konjunkturaussichten erfreuten sich
zyklische Werte anziehender Kurse. "Die Leute hoffen darauf,
dass die Regierungsprogramme den Banken und der Industrie
helfen", sagte ein Händler. ABB , Sulzer , Georg
Fischer und Aktien von einzelnen Chemieunternehmen wurden
teilweise deutlich höher gehandelt.
Die Adecco-Aktien schnellten 8.5 Prozent hoch.
Goldman Sachs hat den weltgrössten Personalvermittler auf "Buy"
von "Neutral" hochgestuft und auf die "Conviction Buy List"
genommen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)