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FOKUS 1-Griechische Schuldenmisere kocht an Märkten wieder hoch

Veröffentlicht am 14.04.2011, 16:51
EUR/USD
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(ergänzt fehlenden Buchstaben in Überschrift)

* Mehr Risikoaufschlag als zum Höhepunkt der Schuldenkrise * Märkte rechnen mit Umschuldung Griechenlands

* Schwache US-Konjunkturdaten stützen Euro

(neu: Details Griechenland, US-Daten, Analysten)

Frankfurt, 14. Apr. (Reuters) - An den Finanzmärkten wächst die Erwartung, dass sich Gläubiger Griechenlands auf Einbußen einstellen müssen. "Nun scheint sich die Diskussion mehr darauf zu konzentrieren, wie hoch die Restrukturierung ausfallen könnte - und das beunruhigt den Markt", sagte Währungsstratege Stefan Maier von der UniCredit. Laut einer am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Reuters unter 21 Analysten wird die Wahrscheinlichkeit einer Umschuldung Griechenlands an Märkten inzwischen mit 60 Prozent bewertet.

Händlern zufolge trugen Äußerungen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, die eine Form der Umschuldung implizierten, zudem wachsende Misstrauen bei. Ein hochrangiger Vertreter der Bundesregierung trat allerdings dem Eindruck entgegen, dass Deutschland seine Haltung gegenüber einem Schuldenschnitt Griechenlands geändert habe.

Der zunehmende Vertrauensverlust gegenüber der hellenischen Republik zeigte sich am Anstieg des Risikoaufschlags, den Investoren für zehnjährige griechische Staatsanleihen gegenüber der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit verlangten. Er kletterte auf rund 1000 Basispunkte und lag damit sogar noch etwas höher als zum Höhepunkt der Schuldenkrise im Vorjahr. Ein griechischer Regierungssprecher bekräftigte allerdings, dass sein Land keine Umschuldung benötige. Vom Sicherheitsbedürfnis der Anleger profitierten Bundesanleihen. Der Bund-Future kletterte um bis zu 64 Ticks auf 121,11 Zähler, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel auf bis zu 3,382 Prozent.

Mit den Spekulationen über Griechenland kehrte das Thema Staatsschuldenkrise zurück, was auch den Euro bremste. Für einen Euro wurden am Nachmittag 1,4450 Dollar und damit etwa so viel wie im späten US-Geschäft gezahlt. Zwischenzeitlich war die Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,4515 Dollar und damit in die Nähe ihres am Mittwoch erreichten 15-Monatshochs geklettert.

Unterstützung erhielt der Euro von unerwartet schwachen US-Konjunkturdaten. Während die US-Erzeugerpreise im März mit 0,7 Prozent etwas schwächer als vorhergesagt stiegen, waren in der Vorwoche in den USA mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden als Analysten prognostizierten. Nach Einschätzung von Helaba-Analyst Ralf Umlauf besteht vor diesem Hintergrund für die US-Notenbank kein Grund, "um eine baldige Wende der Geldpolitik einzuläuten". Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz stehen beim Euro die Zeichen aber grundsätzlich weiter auf steigende Kurse. "Während die EZB die Zinsen erhöht hat, misstraut man der Fed noch immer. Viele fürchten, dass sie zu spät aus der lockeren Geldpolitik aussteigt." Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent angehoben.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 13.04.11

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EZB 1,4401 1,4493

EuroFX 1,4392 1,4506

Umlaufrendite in Prozent 3,17 3,22

(Reporter: Stefan Schaaf und Jessica Mortimer; redigiert von Olaf Brenner)

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