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FOKUS 1-Investoren verkaufen weiter Euro - Anleihen unverändert

Veröffentlicht am 27.10.2008, 14:17
EUR/JPY
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UBSN
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Frankfurt, 27. Okt (Reuters) - Anleger haben zu Wochenbeginn weiter Euro verkauft und die Gemeinschaftswährung auf ein Zweieinhalbjahres-Tief zum Dollar gedrückt. "Angesichts der schwachen Aktienmärkte steigt die Unsicherheit und Investoren kaufen sich deshalb etwas Sicheres wie US-Staatsanleihen und den Yen", sagte Devisenanalyst Lutz Karpowitz von der Commerzbank am Montag. Der Euro fiel auf bis zu 1,2335 Dollar und notierte am Mittag bei 1,2444 Dollar. Damit lag die Gemeinschaftswährung rund eineinhalb US-Cent unter dem am Freitag von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Referenzkurs. Nach dem Kursrutsch des Euro zum Wochenschluss hat sich der Devisenhandel wieder etwas beruhigt. "Wir haben fast schon wieder einen kontrollierten Handel", sagte ein Marktteilnehmer.

Belastend für den Euro wirkte Analysten zufolge auch, dass der Ifo-Geschäftsklima-Index für Deutschland den fünften Monat in Folge sank. "Die deutsche Konjunktur vollzieht eine Vollbremsung. Steigende Konjunkturrisiken, nachlassende Preisgefahren und die anhaltende Finanzkrise werden die EZB in der nächsten Woche zu einer Zinssenkung zwingen", prognostizierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

Auch mit Krediten finanzierte Zinsdifferenzgeschäfte - sogenannte Carry Trades - würden weiter aufgelöst. Dabei schichten Anleger unter anderem von Dollar- und Euro- Anlagen in den niedriger verzinsten Yen um. Die japanische Währung stieg auf ein 13-Jahres-Hoch gegenüber dem Dollar bei 91,93 Yen. Gegenüber dem Euro erreichte der Yen mit 113,64 Yen den höchsten Stand seit Mai 2002. Marktteilnehmern zufolge verpuffte die Erklärung der sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten zugunsten des Yen vom Wochenende wirkungslos. "Das war kaum ein Warnschuss, das war eher um zu sagen, wir sind uns der jüngsten Volatilität bewusst", sagte UBS-Währungsstratege Geoffrey Yu.

Wegen der Flucht in die US-Staatsanleihen notierten deren Renditen weiter auf niedrigem Niveau. So rentierten die Papiere mit einmonatiger Laufzeit mit etwas über 0,3 Prozent. Mit längerer Laufzeit stiegen die Renditen an, die zehnjährigen US-Bonds rentierten mit 3,63 Prozent. Die für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende zehnjährige Bundesanleihe erbrachte eine Rendite von 3,757 Prozent. Der Bund-Future notierte nahezu unverändert bei 117,07 Zählern.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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