Investing.com - Die neuesten Wendungen in der amerikanisch-chinesischen Handelssaga werden in dieser in den USA wegen Feiertagen verkürzten Handelswoche die Investoren vorrangig beschäftigen, wie auch die Ergebnisse der Europawahl, ein Haufen neuer Konjunkturdaten aus aller Welt und die turbulente Führungskrise in Großbritannien, die die Wahrscheinlichkeit eines no-deal Brexits erhöht hat.
Der US-Dollar fiel am gegenüber den anderen Leitwährungen und zog sich damit weiter von seinen Zweijahreshochs zurück, nachdem schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten die Sichtweise verstärkt hatten, dass die US-Konjunktur an Fahrt verliert.
Ein Report hatte einen Rückgang der US-Auftragseingänge für langlebige Güter gezeigt, einen Tag nachdem es Zahlen gegeben hatte, dass die Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe im Mai so schlecht wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr gelaufen ist, was zu Befürchtungen beitrug, dass der Handelsstreit mit China auf das Wachstum durchschlägt.
Der Dollarindex stand im späten Handel um 0,26% tiefer auf 97,465. Er und ist damit um 0,8% gefallen, seit er in der vorangegangenen Handelssitzung ein Zweijahreshoch von 08,260 erreicht hatte.
Einige Analysten hatten anfänglich geglaubt, dass ein Handelskrieg positive für den US-Dollar wäre - zum einen weil die Währung als Absicherung in schlechten Zeiten dient und zum anderen, da die Vereinigten Staaten wahrscheinlich am wenigsten geschädigt werden dürften, was sich aber als nicht zutreffend erwies.
“Der IWF suggeriert, dass die US-Importzölle vor allem von US-Firmen bezahlt werden, was deren Gewinnmargen unter Druck setzt. Daher sollte es keine Überraschung sein, die Kapitalausgaben radikal zusammengestrichen zu sehen, was sich bald in eine Schwächung des Arbeitsmarkts übersetzen dürfte,” schrieb Hans Redeker, Chef der globalen Devisenstrategie bei Morgan Stanley.
Eskalierende Spannungen im Handel und schwache Konjunkturdaten haben die Erwartungen auf eine Zinssenkung der Federal Reserve erhöht. Die Geldmärkte gehen jetzt von einem Zinsschritt im Oktober aus, dem ein weiterer im Januar 2020 folgen soll.
“Unter den gegenwärtigen Umständen vermuten wir stark, dass eine weitere Eskalation des Protektionismus die Fed veranlassen wird, eine Lockerung der Geldpolitik in Betracht zu ziehen,” schrieb Michael Hanson, Kopf der globalen Makrostrategie bei TD Securities. “Höhere Inflationsraten dürften nur von kurzer Dauer sein, während Folgen für das Wachstum von dauerhafterer Natur sein könnten.”
Der Dollar war schwächer gegenüber dem Yen, und sank um 0,26% auf 109,29 Yen ab.
Die Schwäche des Dollars half dem Pfund auch dabei, von einem 4-1/2-Monatstief wegzukommen, auch wenn die Rallye vor allem von der Ankündigung Theresa Mays angefacht worden war, sie werde ihr Amt als britische Premierministerin aufgeben, nachdem sie es nicht vermocht hatte, den Brexit umzusetzen.
Der Schritt hat ein Rennen losgetreten, das einen neuen Premierminister an die Macht bringen wird, der einen klareren Bruch mit der EU verfolgen könnte. Das Pfund wurde zuletzt um 0,5% höher zu 1,2713 gehandelt.
Der Euro war am Freitag ebenfalls fester und stieg um 0,28% auf 1,1209 USD an, was zum Teil an der Schwäche des Dollars lag.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 27. Mai
In Großbritannien und den USA sind die Märkte aufgrund von Feiertagen geschlossen.
Dienstag, der 28. Mai
US-Hauspreisindex (Jahresvergleich) (März)
US-Konsumklima vom Conference Board
Mittwoch, der 29. Mai
EZB-Report zu Stabilität des Finanzsystems
Bank von Kanada Zinsentscheidung
Donnerstag, der 30. Mai
US-BIP vorläufig (Q1)
US-Handelsbilanz (April)
US-Erstanträge auf Arbeitslosengeld
US-Großhandelslagerbestände (April)
US-Wohnungsverkäufe in Schwebe (April)
FOMC-Mitglied Clarida hält Rede
Freitag, der 31. Mai
China: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Rest der Wirtschaft (Mai)
Kanada: BIP (März)
US-Kern-PCE-Preisindex (April)
US-Individualeinkommen und -ausgaben (April)
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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