Investing.com - Der Dollar ist am Freitag gegenüber den anderen Leitwährungen gestiegen, während das Pfund auf seinen schweren Verlusten sitzen blieb, nachdem die konservative Partei von Premierministerin Theresa May überraschend ihre Mehrheit im Parlament verloren hat.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag zu Handelsschluss am Freitag 0,3% höher auf 97,24, nachdem er zuvor fast ein Zweiwochenhoch von 97,47 erreicht hatte.
Der Index war zunächst in der Woche auf ein Siebenmonatstief gefallen, da am Markt vor der Zeugenaussage des früheren FBI-Chefs James Comey und den Wahlen in Großbritannien die Vorsicht regierte.
Am Donnerstag hatte Comey US-Präsident Donald Trump beschuldigt, ihn gefeuert zu haben, um Ermittlungen in eine mögliche Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahlen zu unterminieren. Comey hielt sich allerdings bedeckt, ob er glaube, der Präsident habe sich der Behinderung der Justiz schuldig gemacht.
Das Pfund lag stark tiefer, mit dem GBP/USD Kurs zu Handelsende auf 1,2746, ein Tagesverlust von 1,59%, nachdem es zunächst auf ein Achtwochenhoch von 1,2634 abgestürzt war.
Der überraschende Wahlausgang in Großbritannien hat die politischen Risiken rund um die in Kürze am 19. Juni beginnenden Verhandlungen zum Brexit erhöht.
Das Pfund fand etwas Unterstützung von Berichten, dass May anstrebt eine neue Regierung mit der nordirischen Democratic Unionist Party, der DUP, zu bilden.
Der Euro ist gegenüber dem Dollar leicht gesunken, mit dem EUR/USD Kurs 0,13% tiefer auf 1,1194, einen Tag nachdem die Europäische Zentralbank ihre Inflationsprognosen gesenkt hatte, aber zugleich nicht mehr davon ausgeht, dass die Zinsen weiter fallen werden.
Der kanadische Dollar machte gegenüber seinem großen Bruder an Boden gut, mit dem USD/CAD Kurs zu Handelsschluss um 0,3% tiefer auf 1,3468, da gute Daten vom kanadischen Arbeitsmarkt zu Spekulationen geführt hat, dass die Notenbank des Landes die Zinsen früher als bisher gedacht erhöhen könnte.
Unterdessen stieg der mexikanische Peso in die Nähe eines 10-Monatshochs, mit dem USD/MXN Kurs um 0,16% tiefer auf 18,1684, da der gestiegene Ölpreis die Währungen von Schwellenländern gestützt hat.
In der kommenden Woche werden die Investoren ihre Aufmerksamkeit der geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch zuwenden, bei der die Zentralbank den Erwartungen nach, die zweite Zinserhöhung in diesem Jahr beschließen wird.
Für die Märkte dürften auch die Zentralbanksitzungen in Großbritannien, Japan und der Schweiz von Bedeutung sein.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 12. Juni
In Australien sind die Finanzmärkte aufgrund eines Feiertags geschlossen.
Dienstag, den 13. Juni
Australien publiziert nichtamtliche Zahlen zum Geschäftsklima.
Großbritannien gibt seinen monatlichen Inflationsreport heraus.
Das ZEW legt einen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu Inflation der Erzeugerpreise.
Mittwoch, den 14. Juni
China veröffentlicht Daten zur Industrieproduktion und Anlageinvestitionen.
Großbritannien gibt seinen monatlichen Beschäftigungsreport heraus.
Die USA veröffentlichen Zahlen zum Einzelhandel und der Inflation.
Die Fed wird dann ebenfalls ihre Zinsentscheidung fällen und ihre neuesten Prognosen zum Wirtschaftswachstum und den Zinssätzen, auch als "dot-plot - Punktediagramm" bekannt, vorlegen. Danach gibt es eine Pressekonferenz mit Fed-Chefin Janet Yellen.
Donnerstag, den 15. Juni
Neuseeland gibt Daten zum Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal heraus.
Australien veröffentlicht seinen monatlichen Beschäftigungsbericht.
Zur gleichen Zeit gibt die Schweizer Nationalbank den Liborsatz bekannt und publiziert ihre Einschätzung zur Geldpolitik.
Aus Großbritannien kommen Einzelhandelsumsätze herein.
Die britische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, der das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert.
Kanada veröffentlicht Zahlen zu den Umsätzen der erzeugenden Industrie.
Aus den USA kommen eine ganze Reihe von Konjunkturberichten herein, wie die Anträge auf Arbeitslosigkeit, die Industrieproduktion, die Einfuhrpreise und die Lage im produzierenden Gewerbe in den Ballungsräumen New York und Philadelphia.
Freitag, den 16. Juni
In Neuseeland erscheinen Zahlen zum produzierenden Gewerbe.
Die japanische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung.
Die Eurozone veröffentlicht korrigierte Inflationsdaten.
Die USA beenden die Woche mit Zahlen zu den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen und dem Konsumklima.