Investing.com - Der Dollar ist am Dienstag auf ein Eineinhalb-Wochenhoch gegenüber einem Währungskorb gestiegen, da anhaltende Sorgen über die weltweiten Handelskonflikte und der Druck auf die Märkte in den Schwellenländern die amerikanische Währung als sichere Anlage gefragt sein ließen.
Der US-Dollarindex, der den Kurs der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag gegen 10:01 MEZ um 0,38% höher auf 95,43, seinem höchsten Niveau seit dem 24. August.
Investoren sind weiterhin angespannt inmitten von Ängsten über die möglichen Folgen für das weltweite Wirtschaftswachstum von der protektionistischen Politik Donald Trumps.
Sorgen über eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China blieben im Blickfeld, als die Trump-Administration neue Zölle auf Importe aus China vorbereitet, die den Handelskrieg mit Peking weiter eskalieren würden.
Trump sagte letzte Woche, er stehe bereit, Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD zu verhängen, was womöglich schon am Donnerstag passieren könnte.
Unterdessen bleiben die Handelsgespräche mit Kanada in einer Sackgasse, nachdem sie am Freitag ins Stocken geraten waren. Der US-Präsident hat unterdessen damit gedroht, Kanada von einem schon ausgehandelten Abkommen mit Mexiko auszuschließen.
Der Dollar hat gegenüber dem Yen an Boden gutgemacht, mit dem USD/JPY Kurs um 0,35% im Plus auf 111,45.
Der Euro ist gegenüber dem Dollar gesunken, mit dem EUR/USD Kurs um 0,45% tiefer auf 1,1567.
Das Pfund wurde ebenfalls nach unten gedrückt, mit dem GBP/USD Kurs um 0,33% tiefer auf 1,2829, da Befürchtungen über die Möglichkeit eines harten Brexits ohne ein Folgeabkommen weiter belasten.
In den Schwellenländern hat die türkische Lira ihre Talfahrt fortgesetzt, angesichts von Sorgen über die andauernde Wirtschafts- und Währungskrise in dem Land.
Daten vom Montag hatten gezeigt, dass die Inflation in der Türkei im August auf ein 15-Jahreshoch geschnellt ist, was nahelegt, dass der schwere Ausverkauf der Lira die Verbraucherpreise nach oben schießen lässt.
Im Gefolge der Inflationsdaten suggerierte die Zentralbank des Landes, dass bei ihrer Sitzung in diesem Monat eine Zinserhöhung kommen könnte, aber die Investoren bleiben misstrauisch, angesichts der starken Opposition von Präsident Tayyip Erdogan gegen höhere Zinssätze.
Die sich verschlechternden Beziehungen zwischen Washington und Ankara und Sorgen über die zunehmende Einflussnahme Erdogans auf die Geldpolitik und die Wirtschaft werden als Gründe für den Einbruch der Lira um mehr als 40% in diesem Jahr ausgemacht.
Der argentinische Peso fiel ebenfalls und hat sich seinem Rekordtiefs gegenüber dem Dollar wieder angenähert, als die Regierung sich abmüht eine neue Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen.
Die Währungen von Schwellenländern sind schwer angeschlagen von Sorgen, dass höhere US-Zinssätze diejenigen Länder unter Druck setzen werden, die in den letzten Jahren hohe Dollarschulden aufgenommen haben.