Investing.com - Am Montag steigt der Dollar erneut auf ein Rekordhoch gegenüber der türkischen Lira infolge schwindender Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Anschluss an die aktuelle Sitzung der türkischen Zentralbank.
USD/TRY erreichte ein Sitzungshoch von 2,2506 und notierte zuletzt um 0,32% höher bei 2,2408.
Die Lira stürzte ab, da man davon ausgeht, dass die Zentralbank des Landes trotz sich verschlechternder Inflationsaussichten ihren Leitzins von 7,75 % unverändert beibehalten wird.
Die Zentralbank hielt sich, nicht zuletzt aufgrund von Regierungsdruck, mit Zinserhöhungen zurück, um die Fremdkapitalkosten niedrig zu halten, da diese sich ansonsten negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken könnten. Stattdessen versuchte sie, die Lira über Devisenmarktinterventionen zu unterstützen.
Die Lira verlor aufgrund des enormen Leistungsbilanzdefizits und der politischen Aufruhr im Land stark an Wert verloren, was zu einem Ausverkauf der Währung geführt hat.
Währungen der Wachstumsmärkte, insbesondere die Lira, gerieten nach der Entscheidung der Federal Reserve Bank, ihr Konjunkturprogramm zu reduzieren, unter starken Verkaufsdruck. Die Wirtschaften dieser Länder sind beim Schließen ihrer Finanzierungslücken in hohem Maße auf ausländische Investitionen angewiesen.
Der Korruptionsskandal in der Regierungspartei APK trägt ebenfalls zu den Verlusten bei. Die türkische Währung fiel in immer weitere Tiefen, nachdem eine am 17. Dezember eingeleitete Korruptionsuntersuchung zur Festnahme von Söhnen dreier Kabinettsmitglieder führte, wodurch diese sich zum Rücktritt gezwungen sahen.
Der Euro stieg ebenfalls erneut in Rekordhöhen gegenüber der türkischen Lira auf. EUR/JPY erreichte ein Sitzungshoch von 3,0467 und notierte zuletzt um 0,28 % höher bei 3,0343.