von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar ist am Montagmorgen im europäischen Handel schwächer geworden und die Anleger sind in risikosensitive Währungen gegangen, da vor Beginn der Quartalssaison Optimismus herrscht, obwohl die Coronavirus-Pandemie weiter tobt.
Um 09:05 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% tiefer zu 96,448 gehandelt und lag damit nicht weit von seinem Juni-Tief von 95,714 entfernt. Der EUR/USD Kurs stieg um 0,2% auf 1,1324, der GBP/USD Kurs um 0,2% auf 1,2650, während derUSD/JPY Kurs um 0,1% auf 107,85 zulegte.
Die Quartalssaison amerikanischer Unternehmen wird in dieser Woche beginnen und den Erwartungen nach weitere Anzeichen auf eine Erholung liefern, zugegebenermaßen von einem abgeschlagenen Niveau. Die entscheidende Frage wird sein, ob die derzeitigen Bewertungen durch die von den Unternehmen gegebenen Ausblicke gestützt werden.
Goldman Sachs (NYSE:GS) ist in Bezug auf die Ertragsaussichten für den S&P 500 Index in diesem Jahr etwas optimistischer geworden und hat seine Basisprognose für den S&P 500 Gewinn pro Aktie im Jahr 2020 von zuvor 110 USD auf jetzt geschätzte 115 USD angehoben.
Und dies obwohl der Coronavirus zurückgekehrt ist. Die Weltgesundheitsorganisation meldete am Sonntag, dass es innerhalb von 24 Stunden 230.370 Neuerkrankungen gab, ein neuer Rekordwert. Etwa ein Viertel dieser neuen Fälle wurden aus den USA gemeldet. Der Bundesstaat Florida meldet innerhalb von 24 Stunden mehr neue Fälle als das schwer getroffene New York im April.
Die Entscheidung der Ratingagentur Fitch am Freitagabend, die Kreditwürdigkeit Italiens mit einem stabilen Ausblick zu bestätigen, trug am Montag ebenfalls zum Anstieg des Euros gegenüber dem Dollar bei.
Diese Bewegungen waren jedoch begrenzt, und es ist schwierig, kurzfristig die Auslöser für die starken Bewegungen des Dollars zu erkennen.
"Der anhaltende Anstieg der Covid-19-Fallzahlen in den USA verhindert, dass der Markt ins Risiko geht (was einen USD-Ausverkauf verhindert), während die Versicherung der Federal Reserve und anderer Zentralbanken mehr zu tun, sollte die Situation dies erfordern, eine scharfe Risikoaversion verhindert“, sagte ING in einem Hinweis für die Kunden.
Der EUR/USD Kurs wird weiterhin um das Niveau von 1,13 gehandelt, das im letzten zu einer Schwerkraftlinie geworden ist, fügte ING an.
"Dies dürfte vorerst so bleiben, da es kurzfristig nur begrenzte Auslöser gibt, die auf eine Unterbrechung des EUR/USD-Trends hindeuten und die EZB-Sitzung im Juli ... wahrscheinlich kein solcher sein wird."
An anderer Stelle war der Ausgang der umkämpften polnischen Präsidentschaftswahlen noch ungewiss. Eine Umfrage von Ipsos ergab, dass der amtierende Andrzej Duda, ein Verbündeter der regierenden Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS), 51,0% der Stimmen erhielt.
"Wenn Duda eine weitere Amtszeit gewinnt, erwarten wir keine oder nur geringe Änderungen der Wirtschaftspolitik oder der Beziehungen zur EU", so die Analysten der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einem Forschungsbericht.
"Im Laufe der Zeit könnte [Rafal] Trzaskowski in der Lage sein, eine versöhnlichere Linie gegenüber der EU einzuschlagen, obwohl für den EUR/PLN Kurs, die derzeitige euroskeptische Politik kein Dauerfaktor ist", fügte Danske hinzu.
Um 09:05 MEZ lag der EUR/PLN um 0,1% höher auf 4,4624.