Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar schwächte sich zu Beginn des europäischen Handels am Donnerstag ab, als Anzeichen einer Erholung in Europa trotz erhöhter Spannungen zwischen den USA und China die Stimmung der Investoren ankurbelten.
Der Dollar-Index, der den Dollar im Vergleich zu einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, fiel um 0,1% auf 94,808 und lag damit nur knapp über dem Viermonatstief von 94,773, das zuvor erreicht worden war.
Der USD/JPY notierte mit 107,09 weitgehend unverändert, der GBP/USD stabilisierte sich bei 1,2731 und der EUR/USD stieg um 0,2% auf 1,1587. Er erreichte zuvor mit 1,1593 ein 21-Monatshoch.
Eine Stütze für den Euro und die allgemeine Risikobereitschaft stellte die deutsche Gfk Verbrauchervertrauen-Umfrage dar, die besser als erwartet ausfiel und darauf hindeutet, dass sich Europas größte Wirtschaft auf dem Weg der Erholung befindet.
Der vorausschauende Index des Verbrauchervertrauens stieg im August auf -0,3 und übertraf damit die erwarteten -5 nach -9,6 im Juli. Seit seinem Tiefstand von minus 23,1 Punkten im Mai hat er fast 23 Punkte hinzugewonnen.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf einen umfangreichen Konjunkturplan geeinigt haben, um die Region bei der Erholung aus der Corona-Krise zu unterstützen.
Dennoch birgt die hohe Risikobereitschaft auch Gefahren.
Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt eskalieren. Die Vereinigten Staaten ordnen an, dass China sein Konsulat in Houston aufgrund von Spionagevorwürfen schließt.
"Die Investoren könnten am Donnerstag in die Defensive schalten, da die Marktteilnehmer auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen Chinas warten", so die Analysten von ING in einer Research-Notiz.
Der Yuan gilt als Barometer für die Beziehungen zwischen Sino-USA und wird jetzt um den Wert von 7,0 gehandelt, nachdem er am Dienstag im Offshore-Handel auf ein einwöchiges Tief von 7,0174 je Dollar gefallen war.
Im Fokus der Devisenhändler stehen heute die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die angesichts der jüngsten zweiten Welle von Corona-Fällen das Risiko eines kräftigen Anstiegs bergen.