NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch vor den mit Hochspannung erwarteten Entscheidungen der US-Notenbank Fed gestiegen. Zuvor waren die Preise in den vergangenen drei Handelstagen wegen der Entspannung der Syrien-Krise gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete gegen Mittag 108,34 US-Dollar. Das waren 15 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI mit Auslieferung im Oktober stieg um 75 Cent auf 106,17 Dollar.
Erstmals seit mehr als einer Woche ist der Syrien-Konflikt nicht mehr das beherrschende Thema am Ölmarkt, das Interesse der Investoren richtet sich zunehmend auf die US-Notenbank. Am Abend wird die Federal Reserve bekanntgeben, ob sie ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Anleihekäufe von gegenwärtig 85 Milliarden Dollar pro Monat wie allgemein erwartet verringern wird. Im Blick steht auch das Zinsversprechen der Notenbank ('Forward Guidance').
'Die Anleger positionieren sich für die Fed-Entscheidung am Abend', kommentierte ein Rohstoffexperte den Handel am Ölmarkt. Ein nur leichtes Eindämmen der Geldschwemme in den USA könnte Zukäufe an den Finanzmärkten auslösen und die Ölpreise mit nach oben ziehen. Der Marktkonsens erwartet mittlerweile nur noch eine Eindämmung der Fed-Anleihekäufe im Volumen von fünf Milliarden Dollar pro Monat.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt deutlich zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 107,64 US-Dollar. Das waren 1,40 Dollar weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf