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FOKUS 3-Dax steigt weiter - Geschenkejäger treiben Einzelhandel

Veröffentlicht am 13.12.2010, 18:15
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* Einzelhändler profitieren von gutem Weihnachtsgeschäft

* Zinserhöhung in China bleibt vorerst aus

* Merck nach Chefwechsel in der Pharmasparte im Minus

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 13. Dez (Reuters) - Ein brummendes Weihnachtsgeschäft der Einzelhändler hat am Montag auch am deutschen Aktienmarkt die Kassen klingeln lassen. So lagen die Aktien des Handelskonzerns Metro in der Gunst der Anleger weit vorne. Zu Beginn der letzten vollen Handelswoche des Jahres markierte der Dax<.GDAXI> zeitweise ein neues Jahreshoch von 7044 Punkten. Der Leitindex schloss 0,3 Prozent im Plus bei 7029 Zähler. "Das Weihnachtsgeschäft läuft offenbar sehr gut, und für den privaten Konsum in Deutschland im nächsten Jahr kann man ebenfalls zuversichtlich sein", sagte ein Börsianer. Auch an den übrigen europäischen Börsen und an der Wall Street ging es weiter aufwärts. Die Handelsumsätze blieben insgesamt allerdings überschaubar.

Das sah am Samstag in deutschen Fußgängerzonen laut Branchenverband (HDE) hingegen ganz anders aus: auch das dritte Adventswochenende sei für die Einzelhändler besser ausgefallen als im Vorjahr. Die Papiere von Metro gewannen 1,7 Prozent auf 54,80 Euro, die Titel von Praktiker führten mit einem Anstieg von 3,7 Prozent die Gewinnerliste im MDax<.MDAXI> an. Auch bei Douglas wurde zeitweise zugegriffen, allerdings schlossen die Aktien leicht im Minus.

DIE GUTEN INS TÖPFCHEN, DIE SCHLECHTEN INS KRÖPFCHEN

Kurz vor dem Jahresende wollten Investoren ihre Bilanz mit den Lieblingen des Jahres aufhübschen. Dementsprechend wanderten unter anderem die Aktien von Volkswagen in die Depots und legten 1,8 Prozent zu. Seit Jahresbeginn haben sie sich damit um fast 50 Prozent verteuert.

Grundsätzlich sehen Börsianer weiter Luft nach oben für den Dax. "Die Schuldenkrise macht eine kleine Pause, zudem fehlen die Alternativen zur Aktienanlage", bemerkte ein Händler. "Außerdem gibt es inzwischen zunehmend Stimmen, die auf einen Wachstumsschub in den USA im kommenden Jahr setzen", sagte ein anderer Händler. Investoren zeigten sich zudem erleichtert, dass eine an den Finanzmärkten befürchtete Leitzinserhöhung in China zunächst ausgeblieben ist. Bislang hat Peking lediglich die Reserveanforderung für Großbanken in die Höhe geschraubt.

Ein Zeitungsbericht über einen Rekordgewinn des französischen Autoherstellers Renault trieben die Aktien um 2,2 Prozent auf 45 Euro an. Die Tageszeitung "Le Figaro" berichtete, auch der Absatz werde ein Rekordniveau erreichen. Renault werde zudem ein neues operatives Renditeziel von vier bis fünf Prozent im Jahr 2013 ausgeben. Eine Renault-Sprecherin sagte, der Konzern erwarte für 2010 Rekordabsätze, äußerte sich aber nicht zu konkreten Zahlen. Innerhalb des europäischen Autosektors lagen Peugeot 2,3 Prozent höher bei 31,165 Euro, BMW stiegen um 1,5 Prozent auf 63,44 Euro.

Zu den gefragten Werten am deutschen Aktienmarkt gehörten nach einer Kurszielanhebung durch HSBC Trinkaus auch die Aktien von K+S. Die Titel des Düngemittel- und Streusalz-Herstellers gewannen 1,5 Prozent auf 53,90 Euro. Die optimistischen Aussagen des Managements auf einer Investorenveranstaltung bestärkten ihn in seiner positiven Einschätzung der Geschäftsaussichten, schrieb HSBC-Analyst Jesko Mayer-Wegelin in einem Kommentar. Die geplante Wiederinbetriebnahme einer deutschen Kali-Mine könnte darüber hinaus dem Aktienkurs mittelfristig zusätzlichen Schub verleihen.

Auf der Verliererseite waren eher konjunkturunabhängige Werte zu finden: so gaben zum Beispiel Beiersdorf zwei Prozent auf 43,06 Euro nach, Bayer verloren 1,4 Prozent. Nicht gut kam die Nachricht an, dass die Darmstädter Merck einen neuen Pharma-Chef bekommt. Die Aktien verloren 0,5 Prozent. "Eigentlich könnte das ja als Hoffnungszeichen gesehen werden, aber im Moment lenkt das wohl eher die Aufmerksamkeit auf die jüngsten Rückschläge in diesem Bereich", sagte ein Börsianer. So hatte zum Beispiel die europäische Arzneimittelbehörde EMA dem Mittel Erbitux die Zulassung zur Behandlung von Lungenkrebs verweigert.

(Reporter: Anika Ross, redigiert von Olaf Brenner)

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