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FOKUS 3-Dax baut Gewinne aus - Fusionsfantasie treibt Autowerte

Veröffentlicht am 11.03.2009, 18:20
Aktualisiert 11.03.2009, 18:24
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(neu: Schlusskurse, Air Lingus, europäische Banken)

Frankfurt, 11. Mär (Reuters) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch ihre deutlichen Gewinne vom Vortag verteidigt. Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> ging nahezu unverändert bei 1702 Punkten aus dem Handel, und der Dax<.GDAXI> baute sein Plus vom Dienstag sogar um 0,7 Prozent auf 3914 Punkte aus. Börsianer blieben trotzdem skeptisch. "Das ist nichts anderes als eine technische Rally. Diese Niveaus sind nicht notwendigerweise von Dauer. Die gesamtwirtschaftliche Situation sieht nach wie vor düster aus", sagte Aktienstratege Franz Wenzel von Axa Investment Managers.

Gefragt waren vor allem Autowerte, die von Übernahme- und Fusionsgerüchten profitierten. Der europäische Branchenindex<.SXAP> stieg um knapp drei Prozent. In Paris kursierten Spekulationen um eine Fusion von Renault und Peugeot. Deren Aktien verteuerten sich um 8,5 beziehungsweise 6,8 Prozent. In Frankfurt wetteten Anleger zum wiederholten Mal auf gegenseitige Beteiligungen von BMW und Daimler und verhalfen den Aktien 6,5 beziehungsweise 2,3 Prozent ins Plus. Dagegen büßten die Titel des im MDax<.MDAXI> notierten Autozulieferers Continental 4,3 Prozent ein. Händler verwiesen auf die Schließung zweier Reifenfabriken, was die schlechte Geschäftslage unterstreiche.

Die Autowerte waren nach Einschätzung von UniCredit-Analyst Volker Bien wie andere zyklische Werte zuletzt zu stark unter Druck geraten und standen deswegen nun wieder auf den Kauflisten. Das verhalf auch BASF zu einem Plus von 4,5 Prozent. Dagegen wurden als defensiv geltende Werte wie die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) verkauft - die FMC-Titel gaben gut zwei Prozent ab.

DEUTSCHE BANK GEFRAGT - HSBC UNTER VERKAUFSDRUCK

Nach ihrer Vortagesrally zeigten die Finanzwerte in Europa ein uneinheitliches Bild. Die größten Gewinner im Stoxx50 waren die Aktien der Credit Suisse und der Deutschen Bank mit Aufschlägen von neun beziehungsweise acht Prozent. Dagegen gaben die Aktien von HSBC und ING 6,3 beziehungsweise 3,6 Prozent nach. Händlern zufolge schwächten sich Hoffnungen wieder ab, die US-Regierung werde die Banken bald von ihren toxischen Wertpapieren befreien und damit das Vertrauen in die Finanzbranche wieder herstellen. Daraufhin grenzten an der Wall Street die Finanzwerte ihre Kursgewinne ein.

Der Dax-Aufsteiger Hannover Rück verbuchte ein Plus von knapp zehn Prozent. "Der Vorstandschef hat gesagt, dass das erste Quartal wohl ganz gut lief, und er hat gesagt, dass sie höhere Preise durchsetzen wollen, das hat der Aktie noch einmal Schwung gegeben", sagte ein Händler. Bereits nach den Geschäftszahlen für 2008 hatte die Aktie am Vormittag zugelegt.

In Mailand schossen die Aktien der Banco Populare um 15 Prozent nach oben, nachdem das Institut Marktgerüchte über einen bevorstehenden Verkauf seines 87-prozentigen Anteils an Credito Bergamasco "kategorisch" zurückgewiesen hatte.

In Reaktion auf rote Zahlen im Vorjahr und einen skeptischen Ausblick auf das laufende Jahr rutschten die Aktien der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus in Dublin 26 Prozent ab. "Die Fluggesellschaft hat klargemacht, dass sich die Bedingungen in Irland weiter verschlechtern und 2009 ein noch herausforderndes Jahr wird", sagte NCB-Analyst Neil Glynn. Positiver fiel dagegen das Urteil von Experten zu Hewlett-Packard aus: Nachdem die Titel von der UBS zum Kauf empfohlen wurden, zog die Aktie des weltgrößten PC-Herstellers am US-Markt um 4,7 Prozent an.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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