* ADP - Privatwirtschaft schafft unerwartet viele Stellen
* Einzelhändler verbuchen solide Umsätze
(Neu: Schlusskurse, Umsätze)
New York, 07. Jul (Reuters) - Neue Signale für eine Erholung der US-Konjunktur haben die Börsen an der Wall Street am Donnerstag angeschoben. Anleger konnten sich sowohl über positive Daten vom darbenden Arbeitsmarkt sowie über gute Umsätze bei großen Einzelhändlern freuen. Die Privatwirtschaft schuf im Juni deutlich mehr Stellen als von Experten vorhergesagt und die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging stärker als erwartet zurück.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schloss 0,7 Prozent höher bei 12.719 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 12.627 und 12.753 geschwankt hatte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 1,1 Prozent auf 1353 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte 1,4 Prozent auf 2872 Stellen zu. In Frankfurt ging der Dax<.GDAXI> mit einem Plus von 0,5 Prozent mit 7471 Punkten aus dem Handel.
Zuversicht verbreitete vor allem die Schaffung neuer Jobs in der Privatwirtschaft: Hier wurden im Juni der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge mit 157.000 Stellen mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze geschaffen wie erwartet. "Das ist genau die Zahl, die das Vertrauen schafft, dass die Schwäche der Wirtschaft kurz war und bereits überwunden ist", sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets. "Es ist definitiv das grüne Licht, auf das der Markt gewartet hat, um sich weiter nach oben zu bewegen."
Die Anleger setzten nun darauf, dass auch die monatlichen Arbeitsmarktdaten am Freitag besser als bislang erwartet ausfallen werden. Dieser Optimismus wurde zusätzlich von den wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe befeuert: Diese gingen um 14.000 auf saisonbereinigt 418.000 zurück, während Experten lediglich einen Rückgang auf 420.000 erwartet hatten.
Auch die Juni-Umsätze der Einzelhändler ließen die Anleger
zugreifen. Die Aktien des Branchenriesen Macy's
Die Hoffnungen auf einen Durchbruch im Streit über eine Erhöhung der US-Schuldengrenze bei einem Spitzengespräch von Präsident Barack Obama mit führenden Kongressabgeordneten zerschlugen sich dagegen. Die Positionen seiner Demokraten und der Republikaner lägen noch in vielen Fragen zum Haushalt auseinander, sagte Obama. Demokraten und Republikaner ringen seit Monaten um eine Lösung des Schuldenstreits, der die Zahlungsfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft bedroht.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,84 Milliarden Aktien den Besitzer. 2350 Werte legten zu, 639 gaben nach und 91 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,88 Milliarden Aktien 1991 im Plus, 601 im Minus und 101 unverändert.
Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Sören Amelang; redigiert von Scot W. Stevenson)