FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Wochenstart ist der Dax (DAX) am Dienstag erneut auf Talfahrt gegangen. Der deutsche Leitindex büßte bis zur Mittagszeit 2,42 Prozent auf 9584,51 Punkte ein.
Druck kam aus Übersee, wo der vom starken Yen belastete japanische Nikkei wieder unter die Marke von 16 000 Punkten gesunken war. In den USA hatte zudem die Wall Street am Vorabend ihre jüngste Rally unterbrochen und dürfte an diesem Tag weiter schwächeln. In Deutschland enttäuschten zudem überraschend schwache Auftragseingangsdaten für die Industrie, und in der Eurozone trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor überraschend ein.
Der MDax (MDAX) verlor 2,06 Prozent auf 19 847,95 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank um 1,75 Prozent auf 1612,84 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sackte um 2,23 Prozent ab.
DEUTLICH WENIGER AUFTRÄGE FÜR DEUTSCHE INDUSTRIE
Die japanische Währung ist im Vergleich zum US-Dollar so stark wie seit anderthalb Jahren nicht mehr - das bereitet den japanischen Konzernen Sorgen um ihre Gewinne beim Export. In Deutschland ging derweil im Februar der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe überraschend deutlich zurück, während Experten mit einem leichten Anstieg zum Vormonat gerechnet hatten.
Unternehmensseitig dagegen waren die Nachrichten dünn gesät: Im Dax gab es keine Aktie mit Kursgewinnen. Am schwächsten zeigten sich die Papiere von Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) mit minus 5,75 Prozent. Der Industrie- und Stahlkonzern übernimmt wie tags zuvor bereits spekuliert den Minderheitsanteil seines Partners Vale am brasilianischen Gemeinschaftsstahlwerk CSA.
UMFANGREICHE AKTIENPLATZIERUNG VON SCHAEFFLER
In den Blick rückten zudem die Papiere des Autozulieferers Schaeffler (ETR:SHA). Sie büßten am Ende des SDax (SDAX) 5,46 Prozent auf 13,155 Euro ein. Zwischenzeitlich hatten sie sogar 8 Prozent verloren. Die Schaeffler Verwaltungs GmbH hat 94,4 Millionen Vorzugsaktien zum Preis von je 13,10 Euro an institutionelle Investoren verkauft, um Schulden abzubauen.
Damit befinden sich jetzt alle Vorzugsaktien im Streubesitz - und somit sind die Chancen auf einen Aufstieg in den MDax gestiegen. "Schaeffler sollte sich für die Juni-Anpassung als Fast Entry für den MDax qualifizieren", sagte Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank.
Im TecDax gaben die Morphosys-Aktien (XETRA:MORG) um 1,05 Prozent nach. Wie am Abend zuvor bekannt wurde, verklagt der Antikörperspezialist die Unternehmen Janssen Biotech und Genmab in den USA auf Patentverletzung.