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FOKUS 3-Kursfeuerwerk bei Finanzwerten - Dax gewinnt 5,3 Prozent

Veröffentlicht am 10.03.2009, 18:20
Aktualisiert 10.03.2009, 18:24
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(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 10. Mär (Reuters) - Überraschend gute Nachrichten der Citigroup haben am Dienstag ein Kursfeuerwerk bei Bankaktien ausgelöst. Dass die amerikanische Großbank nach der Rettung durch die US-Regierung offenbar wieder Gewinne schreibt, stärkte bei den Anlegern weltweit die Zuversicht in Finanztitel. Der Dax<.GDAXI> sprang um 5,3 Prozent auf 3886 Punkte. "Der Dax hatte das Level für eine strategische Wende erreicht - jetzt ist er mit kräftigem Rückenwind der Citigroup außer Rand und Band", sagte Helaba-Marktanalyst Mirko Pillep. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> kletterte um 5,4 Prozent auf 1702 Zähler.

"Es ist ein zartes Pflänzchen Hoffnung, das durch weitere schlechte Nachrichten wieder schnell zerstört werden kann", warnte Pillep allerdings. Händler sprachen von Deckungskäufen, die einzelne Aktienkurse nach oben katapultierten. Von einer Trendwende könne man noch nicht die Rede sein.

Citigroup-Aktien sprangen um 38 Prozent und verhalf damit auch den US-Börsen zu Kursgewinnen. Zu Handelsschluss in Europa lag der S&P-500<.SPX> 5,5 Prozent im Plus. Laut einem internen Schreiben von Citigroup-Chef Vikram Pandit hat das Institut trotz Finanzkrise im Januar und Februar schwarze Zahlen geschrieben. Derzeit liefen die Geschäfte so gut wie seit dem dritten Quartal 2007 nicht mehr. Auch interne "Stress-Tests" mit sehr pessimistischen Annahmen hätten ergeben, dass die Citigroup über genügend Kapital verfüge, hieß es.

"Die Anleger sind nun weniger paranoid was Finanzwerte angeht. Es wird angenommen, dass weitere Abschreibungen gering ausfallen werden", sagte Vermögensverwalter Bob Parker von Credit Suisse. In Europa stieg der Bankenindex<.SX7P> insgesamt um zwölf Prozent. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen 16,5 Prozent auf 22,50 Euro. Bereits am Vortag hatte Bank-Chef Josef Ackermann sich zufrieden zum Jahresstart geäußert und damit für Kursgewinne gesorgt. Auch andere europäische Geldhäuser wie BNP Paribas, Banco Santander, Barclays und HSBC konnten jeweils prozentual zweistellig zulegen. In das positivere Stimmungsbild passten auch jüngste Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, der im Kampf gegen die Krise im Bankensektor entschlossenes Handeln in Aussicht stellte. Es müsse alles getan werden, damit die Finanzinstitute die Voraussetzungen für eine funktionierende Kapital- und Liquiditätsbasis hätten, betonte er.

KURSRUTSCH BEI E.ON NACH SCHWACHEM AUSBLICK

Hingegen straften die Anleger E.ON für einen schwachen Geschäftsausblick ab. Die Aktien rutschten um 4,3 Prozent auf 19,34 Euro ab und zählten damit zu den wenigen Verlierern an den europäischen Aktienmärkten. Der Konzern hatte sein Gewinnziel für 2010 deutlich gesenkt und auch die Erwartungen für das laufende Jahr gedämpft. Außerdem strich der Versorger seine Investitionen zusammen. "Unter Berücksichtigung der jüngsten E.ON-Ankündigung zur Kostenreduzierung um 1,5 Milliarden Euro ist die veränderte Prognose überraschend und extrem enttäuschend", urteilten die Nomura-Analysten.

Eine Hochstufung durch die Analysten von Morgan Stanley auf "Overweight" beflügelte die Aktien von Daimler. Die Papiere des Autobauers waren mit einem Anstieg um 12,7 Prozent drittgrößter Dax-Gewinner. Analyst Adam Jonas rechnet zwar mit sehr schwachen Zahlen für das erste Quartal, rät aber dennoch zur Umschichtung weg von BMW oder Porsche hin zu Daimler. Anlegern, die auf eine nachhaltige Konjunkturerholung setzten, biete der Stuttgarter Autobauer bessere Kurschancen als die genannten Konkurrenten.

Auch die Aktien des weltgrößten börsennotierten Hedgefonds Man Group profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Nach einer Heraufstufung durch die Citigroup legten die Titel in London 23 Prozent auf 175,8 Pence zu. Die Citi-Analysten verwiesen auf eine starke Bilanzstruktur und die ihrer Einschätzung nach niedrige Bewertung der Titel.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Kerstin Leitel)

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