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WDH/Aktien Frankfurt: Anleger verharren vor EZB-Entscheidung in Schockstarre

Veröffentlicht am 10.03.2016, 12:15
Aktualisiert 10.03.2016, 12:25
© Reuters.  WDH/Aktien Frankfurt: Anleger verharren vor EZB-Entscheidung in Schockstarre
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(Weggefallener Satzteil im vierten Absatz ergänzt.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor den geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Deckung geblieben. Die Schockstarre am Donnerstag erklärten Börsianer mit den enormen Erwartungen, die sich vor der EZB-Pressekonferenz am Nachmittag aufgebaut hätten.

Der Dax (DAX) pendelte in einer engen Spanne um seinen Vortagsschluss und lag gegen Mittag minimale 0,01 Prozent höher bei 9723,80 Punkten. Die Nebenwerte-Indizes schlugen sich etwas besser: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg um 0,14 Prozent auf 19 502,52 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,42 Prozent auf 1605,52 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab 0,03 Prozent auf 3015,38 Punkte ab.

Alles außer einer weiteren Senkung des bereits negativen Einlagenzinses , die unter Fachleuten als ausgemacht gilt, "wäre eine Riesenenttäuschung", warnte Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets. Zudem könnte auch eine bloße Beibehaltung der monatlichen Wertpapierkäufe für Ernüchterung bei den Anlegern sorgen - in diesem Punkt gehen die Erwartungen der Beobachter allerdings auseinander.

Im Dezember hatte EZB-Chef Mario Draghi den Hoffnungen an den Kapitalmärkten nicht gerecht werden können. Das hatte für vorübergehend heftige Marktverwerfungen gesorgt.

K+S ENTTÄUSCHT - LINDE-DIVIDENDE ÜBERTRIFFT ERWARTUNGEN

Für merkliche Bewegungen bei den Einzelwerten sorgten am Donnerstag Geschäftsbilanzen. Auffällig viele Unternehmen erfreuten ihre Aktionäre mit höheren Ausschüttungen. Das reichte angesichts teils schwacher Geschäftszahlen und mäßiger Zukunftsaussichten aber nicht immer für steigende Kurse.

Besonders deutlich zeigte sich das beim Düngemittel- und Salzproduzenten K+S (XETRA:SDFGn), dessen Aktien als abgeschlagenes Dax-Schlusslicht um über 6 Prozent einbüßten. Ein Börsianer sah die Geschäftsentwicklung des designierten Index-Absteigers im Schlussquartal 2015 unter den Erwartungen. Dazu klinge der für 2016 angekündigte deutliche Ergebnisrückgang vorsichtig. Nach der zuletzt freundlichen Entwicklung gebe es nun wohl auch Gewinnmitnahmen.

Dagegen erfreute der Industriegase-Spezialist Linde (XETRA:LING) die Anleger mit einem Kursplus von 0,70 Prozent. Der Konzern kündigte trotz schwacher Geschäftszahlen und verhaltener Geschäftsaussichten ebenfalls eine deutlich höhere Dividende an. Zudem klang der vage Ausblick auf das laufende Jahr für einen Experten "weniger schlimm als befürchtet", sagte ein Börsianer.

HANNOVER RÜCK UND HUGO BOSS ERFREUEN MIT AUSSCHÜTTUNG

Die Aktien von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) sprangen um gut 3 Prozent hoch. Sie profitierten davon, dass der Modekonzern trotz eines Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr und der eingetrübten Aussichten für 2016 seine Dividende stabil hält - Analysten hatten eine Senkung erwartet.

Beim MDax-Spitzenreiter Hannover Rück (ETR:HNR1) freuten sich die Anleger über eine weitere Sonderausschüttung - die vierte und höchste in der Unternehmensgeschichte. Geringe Großschäden und geglückte Finanzgeschäfte hatten dem Rückversicherer 2015 seinen ersten Milliardengewinn beschert. Die Aktien kletterten um knapp viereinhalb Prozent.

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