Zürich, 11. Mär (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben am
Mittwoch die Erholung an der Schweizer Börse gebremst. Nachdem
die US-Aktien ihre Eröffnungsgewinne wieder einbüssten, kamen
auch die Kurse in Zürich ins rutschen. Die Finanzwerte konnten
an die Erholung vom Vortag anknüpfen und legten meist deutlich
zu. Auch zahlreiche Industrietitel stiegen markant. Dagegen
lagen weniger konjunktursensitive Titel wie Nestle,
Novartis oder Synthes im Minus.
Der SMI<.SSMI> notierte nach einem vorübergehenden Anstieg
bis auf 4627 Zähler kurz vor Schluss um 0,8 Prozent höher bei
4549 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls um 0,8
Prozent auf 3814 Zähler.
Die positiven Nachrichten der US-Grossbank Citigroup,
die im Januar und Februar Gewinne geschrieben hatte, wirkten
weiter nach. "Citi hat für Zuversicht gesorgt. Der Markt war
wohl einfach zu negativ", sagte ein Händler. Die Credit
Suisse-Aktien stiegen um sieben Prozent, während
UBS im späten Handel wieder ins Minus drehten. Am
Vortag hatte die Grossbank mehr als 14 Prozent an Wert gewonnen.
UBS veröffentlichte den vollständigen Geschäftsbericht 2008 und
hob den Verlust um 1,19 Milliarden auf 20,9 Milliarden Franken
an.
Die Titel der Versicherungen Swiss Re oder Swiss
Life stiegen um mehr als vier Prozent.
Deckungskäufe verhalfen einigen zyklischen Werten zu
kräftigen Anstiegen. So schnellten die Aktien der Autozulieferer
Rieter und Fischer nach oben. Händler verwiesen
auf die deutlichen Kursgewinne europäischer Autohersteller.
Spekulative Käufe liessen Sulzer um sieben Prozent
steigen. Laut Händlern hoffen Marktteilnehmer weiter darauf,
dass ABB-Sanierer Jürgen Dormann in den Verwaltungsrat
des Unternehmens gewählt wird und so ein kräftezehrender
Machtkampf zwischen Grossaktionär Renova und dem Verwaltungsrat
vermieden werden kann.
Die Aktien des Zementkonzerns Holcim gewannen 9,3
Prozent. Händler sprachen von einer technischen Erholung,
nachdem die Titel jüngst stark unter Druck gekommen seien.
Holcim hat Jahresanfang 44 Prozent an Wert verloren. Immer
wieder waren Spekulationen aufgekeimt, die Nummer zwei der
Branche könnte ebenso wie verschiedene Mitbewerber frisches
Kapital benötigen.
Die schwer gewichteten Roche-Genussscheine rückten
drei Prozent vor. Händler sprachen von Spekulationen, dass sich
der Basler Pharmariese endlich mit seiner US-Tochter
Genentech auf deren Vollübernahme verständigt habe.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)