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Schweizer Börse wenig verändert gesehen - Warten auf SNB

Veröffentlicht am 18.06.2009, 08:11
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Zürich, 18. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Donnerstag wenig verändert einsetzen. Im Verlauf sei dann eine leichte Verbesserung der Kurse möglich. Die US-Börsen hätten sich weit besser geschlagen als erwartet. Zudem deuteten auch die US-Aktien-Futures auf eine freundliche Eröffnung an der Wall Street hin.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich um einen Punkt höher auf 5303 Punkten. Der SMI Future sank vier Zähler auf 5303 Punkte.

"Wir haben am Mittwoch wohl etwas überreagiert und hätten daher durchaus Luft für eine Gegenbewegung", sagte ein Händler. Am Mittwoch hatte der SMI 1,4 Prozent eingebüsst. Dabei hatten vor allem Finanz- und zyklische Werte grössere Verluste verbucht.

Da um 09.30 Uhr die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre geldpolitische Lagebeurteilung veröffentlicht, dürften sich die Marktteilnehmer zunächst zurückhalten. "Man erwartet keine Überraschung. Aber man weiss ja nie", sagte ein Händler. Zudem fehlten ja andere Neuigkeiten.

"Die Banken dürften gestern genug gelitten und die schlechten Neuigkeiten von Standard & Poor's schon vorweggenommen haben", sagte ein Händler.

In den USA waren die Aktien der Finanzhäuser unter Druck geraten, nachdem S&P in einer gross angelegten Aktion 18 US-Banken herabgestuft hatte. Die Aussichten für die Branche seien düster. Die Branche sei wesentlich anfälliger für Schwankungen als früher, begründete S&P den Schritt.

Anderseits hatten sich aber auch zehn US-Grossbanken durch die Rückzahlung von milliardenschweren Staatshilfen von der Kontrolle der US-Regierung befreit. "Das war aber erwartet worden", sagte ein Händler.

Ein anderer Faktor, der die Marktentwicklung derzeit bestimmt, ist der dreifache Eurex-Verfall. Am Freitag laufen Optionen auf Aktien und Indizes sowie Futures aus.

"Viele Marktteilnehmer haben sich nicht oder nur ungenügend gegen unten abgesichert, weil sich der Markt ja in einer Seitwärtsbewegung befand. Und diese Leute könnten ein Problem bekommen, wenn wir wirklich aus dieser Range nach unten herausgefallen sind. Dann dürften sich die Abgaben verstärken", sagte ein Händler.

Händler wollten daher einen neuen Trend in der kommenden Woche nicht ausschliessen. "Für Umsatz und Bewegung dürfte auf jeden Fall gesorgt sein. Viele Ausübungskurse, auf die die Marktteilnehmer gesetzt haben, sind von den aktuellen Kursen zum Teil deutlich entfernt", sagte ein Händler.

Angesichts der Marktverfassung dürften defensive Werte wieder grössere Beachtung finden. Dabei könnte die Aktie von Novartis durch die Meldung Auftrieb erhalten, dass das Medikament Ilaris zur Behandlung der seltenen, potenziell lebensbedrohlichen Autoimmunkrankheit CAPS in den USA zugelassen worden ist.

Der Personaldienstleister Adecco spürt die Krise selbst. In Frankreich sollen bis Jahresende rund 350 Stellen gestrichen werden, um angesichts der Rezession die Kosten zurückzufahren. In einem am Vortag veröffentlichten Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" hatte Finanzchef Dominik de Daniel gesagt, 2009 und 2010 rechne Adecco mit einem sehr anspruchsvollen Umfeld und er sehe noch keine Bodenbildung.

Die Aktie des Logistikkonzerns Panalpina könnte Unterstützung erhalten durch den Investorentag, der in Luxemburg abgehalten wird. Am Vortag hatten die Aktien von Panalpina und Konkurrent Kühne + Nagel auch darum nachgegeben, weil der US-Paketzusteller FedEx ein enttäuschendes Quartalsergebnis vorgelegt hatte.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)

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