FOKUS 3-Kurspflege verhilft Dax zum Quartalsultimo ins Plus

* Auftaktquartal 2010 besser als in den Vorjahren

* enttäuschende Daten zum US-Arbeitsmarkt

* Gewinnmitnahmen drücken Deutsche Bank

(neu: Xetra-Schlusskurse)

Frankfurt, 31. Mär (Reuters) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Quartalsende robust gezeigt. Trotz enttäuschender US-Konjunkturdaten schloss der Dax<.GDAXI> am Mittwoch 0,2 Prozent höher auf 6153 Punkten. "Es gibt Kräfte, die den Dax oben halten wollen", fasste ein Händler zusammen. Im ersten Quartal hat der Dax damit 3,3 Prozent zugelegt. In den Auftaktquartalen der beiden Vorjahre war es dagegen kräftig nach unten gegangen: 2009 fiel der Dax um 15 Prozent, 2008 sogar um 19 Prozent. 2007 gab es ein Plus von 4,9 Prozent.

Händler sprachen am Mittwoch von einem geringen Geschäftsvolumen. Viele Anleger seien in den Osterferien, und die anwesenden wollten sich vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag nicht mehr positionieren. Börsianer rechnen damit, dass es im März eine Trendwende am Job-Markt der weltgrößten Volkswirtschaft gegeben hat. Gegen diese Einschätzung sprechen allerdings am Mittwoch vorgelegte Daten des privaten Dienstleisters ADP, die für die Privatwirtschaft einen Stellenabbau ausweisen. Auch der Konjunkturindex der Einkaufsmanager im Großraum Chicago für März enttäuschte die Börsianer. Jedoch fiel die Industrieproduktion im Februar stärker als erwartet aus.

In London, Paris und Zürich zeigten sich die Indizes nicht so robust wie der Dax. Die europäischen Stoxx50<.STOXX50> und EuroStoxx50<.STOXX50E> schlossen mit einem Minus von 0,5 bis 0,6 Prozent.

FRESENIUS WILL VORZÜGE IN STÄMME UMWANDELN - BÖRSE ERFREUT

Im Dax machten Siemens und Infineon ihre Verluste vom Dienstag zum Teil wieder gut und legten 1,4 beziehungsweise zwei Prozent zu. Beide zählen auch in der Quartalsbilanz zu den größten Gewinnern. Auch die Aktien von ThyssenKrupp holten leicht auf, nachdem am Dienstag Spekulationen auf Preiserhöhungen bei Eisenerz die Kurse der beiden Stahlkocher belastet hatten. ThyssenKrupp stiegen um ein Prozent.

Die Absicht des Gesundheitskonzerns Fresenius, die Vorzugsaktien komplett in Stammaktien umzuwandeln und die Rechtsform in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) zu wandeln, kam bei den Börsianern gut an. Fresenius will damit seinen Wachstumskurs sicherstellen. LBBW-Index-Expertin Anke Platzek rechnet mit einer Erhöhung der Dax-Gewichtung. Die im Leitindex gelisteten Vorzüge schlossen mit 55,90 Euro fast unverändert, während die die Stämme um 6,7 Prozent auf 55,110 Euro stiegen.

VW schlossen mit 67,90 Euro 0,6 Prozent höher. Am Morgen begann der Bezugsrechtehandel. Die Bezugsfrist, zu der die Altaktionäre für je 37 alte Aktien sich sechs neue Titel zum Preis von je 65 Euro kaufen können, läuft bis zum 13. April. VW hatte in der vorigen Woche über eine Kapitalerhöhung, die bei institutionellen Anlegern vorplatziert wurde, 4,1 Milliarden Euro für die Eingliederung von Porsche eingesammelt.

Gewinnmitnahmen drückten die Aktien der Deutschen Bank, die um 1,7 Prozent fielen. Im ersten Quartal zählten die Papiere des Frankfurter Branchenprimus mit einem Plus von rund 15 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Zudem belastete die Herabstufung griechischer Banken durch die Ratingagentur Moody's die Finanzwerte. Die Kurse der griechischen Banken<.FTABNK> fielen im Schnitt um über zwei Prozent. Im Stoxx50 zählten die BNP Paribas und die Banco Santander zu den größten Verlierern.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Georg Merziger)