FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltende Berg- und Talfahrt am deutschen Aktienmarkt dürfte Experten zufolge auch in dieser Woche die Anleger in Atem halten. Zwar hatte der Dax am Freitag von guten US-Arbeitsmarktdaten profitiert und war kurz aus seiner Handelsspanne von etwa 700 Punkten nach oben ausgebrochen, in der er seit Anfang September verharrt hatte. Doch mit der herannahenden Berichtssaison in den USA kommt neben der europäischen Schuldenkrise ein neuer Unsicherheitsfaktor ins Spiel, der die Kurse drücken könnte.
So schrieben zum Beispiel die Analysten der Landesbank Berlin (LBB), dass 'ein Ende des nervösen Auf und Ab an den Aktienmärkten in der Eurozone nicht in Sicht ist'. Der VDax New bleibt als Barometer für die Schwankungsanfälligkeit auf extrem hohem Niveau und signalisiert für den kommenden Monat eine erwartete Bewegung von rund 670 Punkten nach oben und unten. Die Richtung bestimmen dürften weiterhin die Entwicklungen in der Euro-Schuldenkrise und im Bankensektor sowie die Wachstumsaussichten.
US-UNTERNEHMEN KÖNNTEN ENTTÄUSCHEN
Besondere Aufmerksamkeit sollte daher auch die beginnende US-Berichtssaison auf sich ziehen. Am Dienstag nach Börsenschluss in den USA wird der Aluminiumhersteller Alcoa traditionell als erstes der im Dow Jones Industrial notierten Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Am Donnerstag folgen dann mit der Bank JPMorgan und dem Internet-Konzern Google zwei weitere Schwergewichte. Entsprechend könnten auch die Aktien deutscher Finanzinstitute und Technologiefirmen in Bewegung geraten.
Die Experten blicken indes mit Sorgenfalten auf den Zahlenreigen aus den USA. 'Wahrscheinlich werden mehr und mehr Unternehmen ein schwächeres Geschäft und fallende Auftragseingänge beklagen', schrieb zum Beispiel Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank in einem aktuellen Kommentar. Jedoch könnten in den kommenden Monaten politische Entscheidungen wie Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, eine EU-weite Banken-Rekapitalisierung und Zinssenkungen in den Schwellenländern die Aktienmärkte inmitten von Gewinnenttäuschungen stabilisieren. Deshalb geht er davon aus, dass der Dax im vierten Quartal nicht nachhaltig unter seinen Buchwert bei 5.200 Punkten fallen wird.
Skeptisch bleibt die LBB: 'Anleger, die zwischenzeitliche Kursverluste verkraften können, können auf dem ermäßigten Niveau Teileinstiege in Erwägung ziehen.' Alle anderen Investoren sollten weiter an der Seitenlinie ausharren, bis die Aktienindizes eine Bodenbildung vollzogen haben.
KEIN NACHHALTIGES PLUS BEIM DAX
Auch die Fachleute der DZ Bank sehen aktuell keinen Grund für allzu großen Optimismus: 'Für den Gesamtmarkt rechnen wir noch nicht mit einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung, auch weil die Gewinnschätzungen aus unserer Sicht noch weiter gesenkt werden könnten.' Anders als in den vorangegangenen Quartalen dürften die makroökonomischen Belastungen also nicht mehr von überraschend guten Unternehmensergebnissen kompensiert werden. Dafür seien die Erwartungen im Hinblick auf die in der nächsten Woche beginnende Berichtssaison für das dritte Quartal zu hoch. 'Allein schon wegen der verschlechterten Konjunkturaussichten dürften viele Unternehmen ihre Prognosen senken und dadurch auch den Aktienmarkt belasten. Eine stärkere Kurserholung erwarten wir deshalb erst nach Abschluss der Berichtssaison zum dritten Quartal.'
In Deutschland bleibt die Agenda indes erst einmal überschaubar. Am Montag wird der im MDax gelistete Handelskonzern Douglas Holding einen ersten Überblick über die Geschäftsentwicklung zwischen Juli und September geben. Im Fokus dürfte dabei das Abschneiden der Buchsparte Douglas und der Schmuckkette Christ stehen, meinten die Experten von Alpha Wertpapierhandel.
Schließlich sollten die Anleger auch wieder ein Auge auf die Konjunkturdaten der kommenden Woche werfen. Stark beachtet werden dürfte zum Beispiel am Freitag der von der Uni Michigan berechnete Index der US-Verbraucherstimmung./la/fat/she
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
So schrieben zum Beispiel die Analysten der Landesbank Berlin (LBB), dass 'ein Ende des nervösen Auf und Ab an den Aktienmärkten in der Eurozone nicht in Sicht ist'. Der VDax New bleibt als Barometer für die Schwankungsanfälligkeit auf extrem hohem Niveau und signalisiert für den kommenden Monat eine erwartete Bewegung von rund 670 Punkten nach oben und unten. Die Richtung bestimmen dürften weiterhin die Entwicklungen in der Euro-Schuldenkrise und im Bankensektor sowie die Wachstumsaussichten.
US-UNTERNEHMEN KÖNNTEN ENTTÄUSCHEN
Besondere Aufmerksamkeit sollte daher auch die beginnende US-Berichtssaison auf sich ziehen. Am Dienstag nach Börsenschluss in den USA wird der Aluminiumhersteller Alcoa
Die Experten blicken indes mit Sorgenfalten auf den Zahlenreigen aus den USA. 'Wahrscheinlich werden mehr und mehr Unternehmen ein schwächeres Geschäft und fallende Auftragseingänge beklagen', schrieb zum Beispiel Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank in einem aktuellen Kommentar. Jedoch könnten in den kommenden Monaten politische Entscheidungen wie Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, eine EU-weite Banken-Rekapitalisierung und Zinssenkungen in den Schwellenländern die Aktienmärkte inmitten von Gewinnenttäuschungen stabilisieren. Deshalb geht er davon aus, dass der Dax im vierten Quartal nicht nachhaltig unter seinen Buchwert bei 5.200 Punkten fallen wird.
Skeptisch bleibt die LBB: 'Anleger, die zwischenzeitliche Kursverluste verkraften können, können auf dem ermäßigten Niveau Teileinstiege in Erwägung ziehen.' Alle anderen Investoren sollten weiter an der Seitenlinie ausharren, bis die Aktienindizes eine Bodenbildung vollzogen haben.
KEIN NACHHALTIGES PLUS BEIM DAX
Auch die Fachleute der DZ Bank sehen aktuell keinen Grund für allzu großen Optimismus: 'Für den Gesamtmarkt rechnen wir noch nicht mit einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung, auch weil die Gewinnschätzungen aus unserer Sicht noch weiter gesenkt werden könnten.' Anders als in den vorangegangenen Quartalen dürften die makroökonomischen Belastungen also nicht mehr von überraschend guten Unternehmensergebnissen kompensiert werden. Dafür seien die Erwartungen im Hinblick auf die in der nächsten Woche beginnende Berichtssaison für das dritte Quartal zu hoch. 'Allein schon wegen der verschlechterten Konjunkturaussichten dürften viele Unternehmen ihre Prognosen senken und dadurch auch den Aktienmarkt belasten. Eine stärkere Kurserholung erwarten wir deshalb erst nach Abschluss der Berichtssaison zum dritten Quartal.'
In Deutschland bleibt die Agenda indes erst einmal überschaubar. Am Montag wird der im MDax
Schließlich sollten die Anleger auch wieder ein Auge auf die Konjunkturdaten der kommenden Woche werfen. Stark beachtet werden dürfte zum Beispiel am Freitag der von der Uni Michigan berechnete Index der US-Verbraucherstimmung./la/fat/she
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---