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FOKUS 1-Deutsches Euro-Votum macht Asien-Anleger nervös

Veröffentlicht am 29.09.2011, 08:43
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* Später Optimismus: Tokio-Börse legt in den letzten Minuten zu

* Einzelhandelszahlen und Rohstoff-Preisrutsch belasten

* Aktienmarkt in Hongkong wegen Taifuns geschlossen (neu: Börsenschluss in Tokio, weitere Märkte, Zitat, EFSF)

Tokio, 29. Sep (Reuters) - Die Abstimmung des deutschen Bundestages über den Euro-Rettungsschirm hat am Donnerstag eine wichtige Rolle im Fernost-Aktienhandel gespielt. Drohende Nein-Stimmen in den eigenen Reihen der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den Märkten zugesetzt und den Tokioter Nikkei-Index mit Verlusten in den Handel geschickt. Doch in der letzten halben Stunde vor Börsenschluss setzte sich die Zuversicht auf eine Lösung der Euro-Schuldenkrise durch und die Tokioter Aktienhändler griffen beherzt zu. Auch andernorts in Asien tendierten die Börsen überwiegend freundlich.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei ein Prozent höher bei 8701 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,1 Prozent auf 762 Punkte. Auch die Börsen in Taiwan und Singapur verbuchten Gewinne. Besonders deutlich nach oben zeigte der Kospi -Index in Südkorea, während die Börse in Shanghai Verluste hinnehmen musste. Der Aktienmarkt in Hongkong blieb geschlossen, als der Taifun "Nesat" die Millionenmetropole erreichte.

"Die Erwartung wächst, dass Deutschland die Maßnahmen verabschieden wird", sagte Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities mit Blick auf die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms. "Die Anleger kaufen deshalb unlängst abgestoßene Aktien zurück, damit sie nicht den Anschluss verlieren."

Zuvor hatte die anstehende Abstimmung im Bundestag an den asiatischen Börsen für Aufregung gesorgt. Der Bundestag sollte am Donnerstag über die Aufstockung der deutschen EFSF-Garantien von derzeit 123 auf 211 Milliarden Euro entscheiden. Außerdem wurden am selben Tag die internationalen Prüfer in Athen erwartet, die über die Fortschritte des griechischen Sparplans entscheiden.

Auf die Laune der Anleger drückte die nachlassende Kauflust der japanischen Konsumenten. Die Einzelhandelsumsätze fielen im August aufs Jahr gerechnet um 2,6 Prozent - mehr als von Experten erwartet. Der Konzern Seven & I Holdings wurde für diesen Trend abgestraft und schloss 2,6 Prozent leichter.

Auch der Preisrutsch auf dem Rohstoffmarkt bremste die japanische Börse aus. Wie schon in den USA reagierten Anleger auf einen starken Rückgang bei den Energie- und Metallpreisen, der die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung und die Zukunft der Eurozone widerspiegelt. In dem Sog der Rohstoffpreise gaben die Aktien von Nippon Steel 2,2 Prozent nach. (Reporter: Lisa Twaronite; geschrieben von Elke Ahlswede)

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