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ROUNDUP: HSH Nordbank stellt internationales Immobiliengeschäft ein

Veröffentlicht am 23.11.2011, 16:04
HAMBURG (dpa-AFX) - Die in der Finanzkrise gerettete HSH Nordbank stellt ihr internationales Immobiliengeschäft ein und konzentriert sich auf den deutschen Markt. Die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein erfüllt damit eine Auflage der EU-Kommission. Der Kreditbestand in diesem Bereich beträgt derzeit rund 12 Milliarden Euro, davon sind rund 2 Milliarden Euro internationale Ausleihungen, die noch bis zum Ende ihrer Laufzeit betreut werden. Das berichtete der Leiter Immobilienkunden, Peter Axmann, am Mittwoch in Hamburg.

'Wir werden unser Neugeschäft risikobewusst, aber mit Nachdruck vorantreiben', sagte Axmann zum Richtungswechsel. Rückenwind bekommt er von einer steigenden Nachfrage am Wohnungsmarkt und dem Bestreben von Investoren, ihr Geld in Krisenzeiten in Sachwerten wie 'Betongold' anlegen zu wollen.

Die EU-Kommission hatte die HSH Nordbank im September im Gegenzug für milliardenschwere Staatshilfen - insgesamt 30 Milliarden Euro in der Finanzkrise - zu einer harten Schrumpfkur gezwungen. Das Geldinstitut muss aus der Flugzeugfinanzierung aussteigen und auch die Schiffsfinanzierung verkleinern. Die Landesbank schrumpft auf die Hälfte ihrer einstigen Größe.

Der Kredit-Manager erwartet 2011 ein Immobilien-Neugeschäft von rund einer Milliarde Euro. Bis Ende 2013 will er rund 14 Milliarden Euro im Kreditbestand haben. Angesichts steigender Nachfrage und starker Zurückhaltung bei Wettbewerbern im Markt habe die Landesbank vorausschauend geplant. Sie habe sich am Kapitalmarkt insgesamt mit rund 17 Milliarden Euro Liquidität versorgt. 'Wir können liefern', sagte Axmann.

Nach Auffassung der HSH Norbank ist am deutschen Immobilienmarkt - Büro- wie Wohnungsbau - in den nächsten zwei Jahren keine Trendwende der steigenden Nachfrage in Sicht. Das gelte besonders für Großstädte und westdeutsche Wachstumsregionen. In Metropolen halte der Zuzug von Einwohnern an, beispielsweise in Hamburg mir rund 8.000 Menschen jährlich. 'Aufgrund der seit Jahren andauernden, hohen Nachfrage ist der Hamburger Wohnungsmarkt der stabilste in Deutschland, ja sogar in Europa', sagte Axmann.

Der SPD-Senat will rund neue 6.000 Wohnungen jährlich bauen lassen. 'Sogar eher optimistische Schätzungen gehen aktuell davon aus, dass in der Stadt rund 30.000 Wohnungen fehlen', sagte der Manager. Bei den Mieten in der Stadt erwartet die HSH in den kommenden Jahren einen Anstieg um 2,5 Prozent bis 3,5 Prozent.

Die HSH betreibt ihr Immobilien-Geschäft vor allem mit Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften, Projektentwicklern und Bauträgern. Das durchschnittliche Kreditvolumen beträgt 15 Millionen Euro. Zwei Drittel der Kunden kommen aus Hamburg und Schleswig-Holstein. In dem HSH-Bereich arbeiten rund 150 Mitarbeiter, der Vertrieb soll ausgebaut werden. Die Landesbank beschäftigt rund 3.300 Mitarbeiter./akp/DP/stb

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