Investing.com - Der Dollar ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit einem Jahr gestiegen gegenüber anderen wichtigen Währungen. Die europäische Gemeinschaftswährung (EUR/USD) kollabierte unter die Marke von 1,16 Dollar, nachdem Fed-Chef Jerome Powell am Vortag vor dem US-Kongress die Erwartung an zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr schürte.
Der US-Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen misst, stieg um 0,52 Prozent auf 95,33 Punkte - den höchsten Stand seit 13. Juli 2017.
Das Kaufinteresse rund um den US-Dollar wurde gestützt von den optimistischen Einschätzungen des Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, der am Dienstag und Mittwoch über die Ausgangslage der US-Wirtschaft vor dem US-Kongress sprach. Während er die Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen den USA und China herunterspielte, entfachte er Spekulationen auf zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr.
Der Euro steht zum US-Dollar unter Druck. Der EUR/USD verlor 0,44 Prozent auf 1,1588 Dollar. Eine technische Analyse von Investing.com Marktanalyst Robert Zach finden Sie hier.
Der Dollar stieg zum Yen. Der USD/JPY legte 0,14 Prozent auf 113,00 zu und nähert sich damit dem höchsten Stand seit 6 Monaten von 113,13.
Unterdessen sank das Sterling zur US-Währung auf den tiefsten Stand seit 10 Monaten. Der GBP/USD notierte zuletzt auf 1,2988 Dollar und damit 0,67 Prozent im Minus.
Das Pfund geriet unter die Räder, nachdem vorher überraschend schwache britische Einzelhandelsumsätze veröffentlicht wurden, welche die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes der Bank of England im August gesenkt hatten.
Aber auch die anhaltenden Brexit-Sorgen drücken den Kurs des Pfund Sterling in den Keller. So hat Premierministerin Theresa May nach wie vor keine klare Strategie für den Ausstieg aus der Europäischen Union. In der Tory-Partei wächst damit die Skepsis gegenüber Mays Führungsstil, was auch in Neuwahlen in Großbritannien enden könnte.
Das Pfund sank auch zum Euro. Der EUR/GBP kletterte um 0,22 Prozent auf 0,8926.
Der chinesische Yuan sank indes auf den tiefsten Stand seit einem Jahr zum US-Dollar, da die Furcht vor einem Handelskonflikt zwischen den USA und China steigt.
Die Währung, die aller Regel nach von Peking kontrolliert wird, sank auf 6,7971.
Die jüngste Abwärtsbewegung im chinesischen Yuan hat Spekulationen hervorgerufen, wonach die chinesische Regierung die Währung absichtlich abwerten lasse, um so die Auswirkungen der amerikanischen Zölle zu dämpfen. Eine schwächere Landeswährung erhöht den Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Importeur.