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FOKUS 1-EZB-Rückendeckung für Portugal stützt Euro

Veröffentlicht am 07.07.2011, 16:08
Aktualisiert 07.07.2011, 16:12
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* Gemeinschaftswährung bei 1,4299 Dollar

* Trichet: Anforderungen für Portugal-Bonds ausgesetzt

* EZB hebt Leitzins auf 1,5 Prozent an

(neu: EZB-Entscheid, US-Daten, Spanien-Auktion)

Frankfurt, 07. Jul (Reuters) - Die Rückendeckung der Europäischen Zentralbank (EZB) für das mit Haushaltsproblemen kämpfende Portugal hat am Donnerstag den Euro gestützt. Die Gemeinschaftswährung notierte mit 1,4299 Dollar nur noch leicht unter ihrem Vortagesschluss von 1,4316 Dollar. Nach Aussage von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet setzt die Notenbank die Ratinganforderungen für Staatsanleihen aus Portugal aus.

Die Ratingagentur Moody's hatte am Dienstag die portugiesischen Bonds auf Ramschstatus heruntergestuft. Damit darf die EZB diese Papiere eigentlich nicht mehr als Sicherheit akzeptieren. Sie hat nun aber wie schon im Falle Griechenlands und Irlands eine Ausnahme beschlossen, um die Bankensektor bei Kasse zu halten und damit die Wirtschaft zu stützen. Das habe die Marktreaktion eines wieder steigenden Euros ausgelöst, sagte Analyst Mario Mattera vom Bankhaus Metzler. "Die Regeln der EZB wurden damit aufgeweicht. Der Markt spekuliert jetzt, wie die EZB im Falle eines teilweisen Zahlungsausfalls Griechenlands reagieren könnte." Trichet warnte jedoch erneut davor, durch die Beteiligung privater Gläubiger bei der Lösung der Schuldenprobleme Griechenlands eine Pleite des Mittelmeerlandes zu riskieren: "Wir sagen Nein zu einem begrenzten Zahlungsausfall. Punkt."

Die Notenbank erhöhte trotz der finanziellen Probleme Griechenlands wie erwartet ihren Leitzins auf 1,5 Prozent. Am Markt löste dieser Schritt keine großen Reaktionen aus. Geteilter Meinung waren die Analysten aber bei der Einschätzung, ob und wann ein nächster Zinsschritt in diesem Jahr folgen wird. Es habe keine Hinweise auf eine weitere Anhebung in diesem Jahr gegeben, sagte Metzler-Analyst Mattera. Die EZB fahre angesichts der Schuldenkrise und der unklaren konjunkturellen Entwicklung auf Sicht. Dagegen rechnen Natacha Valla von Goldman Sachs und Thomas Amend von HSBC Trinkaus mit mindestens noch einer weiteren Erhöhung. "Die Aussage, dass die Inflationsrisiken nach oben gerichtet sind, spricht dafür", sagte Amend.

Zeitweise unter Druck geriet der Euro, nachdem US-Arbeitsmarktdaten des privaten Anbieters ADP wesentlich besser ausgefallen waren als erwartet.

SPANISCHE BONDAUKTION BERUHIGT RENTENMARKT

Am Rentenmarkt baute der Bund-Future während der Pressekonferenz Trichets seine Verluste aus und notierte 40 Ticks schwächer bei 126,12 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 2,960 Prozent.

Eine Bondauktion Spaniens, das wie Portugal mit der Schuldenkrise zu kämpfen hat, verlief Analysten zufolge zufriedenstellend. Die Durchschnittsrendite für ein Papier mit einer Laufzeit von fünf Jahren stieg zwar auf 4,871 Prozent. Bei der letzten Auktion Anfang Mai waren es noch 4,549 Prozent. Für die Laufzeit von drei Jahren fallen 4,291 Prozent an Zinsen an. Bei beiden Emissionen war die Nachfrage aber deutlich höher als das Angebot. Die dreijährige Anleihe war 2,3-fach überzeichnet, die fünfjährige sogar 2,9-fach. Im Mai lag dieser Wert noch bei 1,9. Insgesamt nahm Spanien drei Milliarden Euro am Markt auf. Vor allem die Nachfrage aus dem Inland habe gestützt und somit den Druck auf Staatsanleihen durch die Moody's-Herabstufung von Portugal abgemildert, hieß es.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 06.07.11

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EZB 1,4247 1,4318

EuroFX 1,4287 1,4334

Umlaufrendite in Prozent 2,72 2,72

(Reporter: Tom Körkemeier; unter Mitarbeit von Kerstin Dörr; redigiert von Hans Seidenstücker)

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