(neu: Schlusskurse, Anleihen, Fed)
New York, 27. Jan (Reuters) - Besser als erwartete Unternehmenszahlen haben den US-Börsen am Dienstag Gewinne beschert. Die Wirtschaftskrise hinterließ in den Bilanzen von Firmen wie American Express zwar tiefe Spuren, das Ergebnis brach jedoch oft nicht so stark ein wie vom Markt befürchtet. Nach der Bestätigung Timothy Geithners als US-Finanzminister hofften viele Börsianer außerdem auf ein schnelles Vorgehen des neuen Ressortchefs im Kampf gegen die Rezession. Schlechte Nachrichten gab es hingegen von der Konjunktur und der weltgrößten Fluggesellschaft Delta Air Lines.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gewann 0,7 Prozent auf 8174 Punkte. Dabei pendelte er im Handelsverlauf zwischen 8225 und 8117 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> stieg um 1,1 Prozent auf 845 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte gut ein Prozent auf 1504 Punkte zu. Der Dax<.GDAXI> schloss in Frankfurt trotz unerwartet positiver Konjunkturdaten 0,1 Prozent schwächer bei 4323 Zählern.
In New York zählten die Aktien von American Express
Auch beim Elektrokonzern Texas Instruments
Papiere des Druckerherstellers Lexmark
Schlechte Nachrichten gab es dagegen aus der
Luftfahrtbranche. Die Aktien von Delta Air Lines brachen um 20
Prozent ein. Die weltgrößte Fluglinie
Trotz einer Gewinnsteigerung gab die Aktie des zweitgrößten
US-Telekomkonzerns Verizon
Timothy Geithner wurde vom US-Senat nach längerer Verzögerung als neuer Finanzminister bestätigt. Der 47-Jährige, der wegen zu wenig gezahlter Steuern in die Kritik geraten war, kündigte ein rasches Handeln gegen die Krise an. Gleiches erwarten die Händler auch von der Notenbank Fed, die am Dienstag mit einer zweitägigen Sitzung begann. Die Börsianer hofften vor allem auf Hinweise, ob die Zentralbank die Kreditkrise mit Hilfe unkonventioneller Methoden bekämpfen wird.
Wie schlecht es um die Konjunktur steht, verdeutlichte die negative Stimmung unter den Konsumenten. Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung sank zu Jahresbeginn auf ein neues Rekordtief. Der Index fiel im Januar auf 37,7 von revidiert 38,6 Zählern im Dezember. Auch die Häuserpreise setzten im November ihre Talfahrt fort.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,17 Milliarden Aktien den Besitzer. 2073 Werte legten zu, 957 gaben nach und 108 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,79 Milliarden Aktien 1679 im Plus, 1014 im Minus und 140 unverändert. An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 30/32 auf 110-13/32. Sie rentierten mit 2,543 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 86/32 auf 123-14/32 und hatten eine Rendite von 3,253 Prozent. (Reporter: Rodrigo Campos; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Kerstin Dörr)