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FOKUS 3-Dax schließt im Plus - 5000er-Marke aber nicht gehalten

Veröffentlicht am 30.10.2008, 18:17
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(neu: Entwicklung an Wall Street, Schlusskurse)

Frankfurt, 30. Okt (Reuters) - Die Quartalsbilanzen großer Konzerne haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Rückenwind verschafft. Die Geschäftszahlen der Deutschen Bank, von MAN und Metro kamen gut an und hievten den Dax<.GDAXI> vorübergehend über die Marke von 5000 Punkten. Dann wurde der deutsche Index jedoch von fallenden Kursen an der Wall Street gebremst und ging mit 4869 Punkten lediglich 1,3 Prozent höher aus dem Handel. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten börsennotierten Unternehmen der Euro-Zone stieg um 0,5 Prozent auf 2528 Zähler.

Die Hysterie um die VW-Aktie, die den Markt in den vergangenen Tagen mit starken Schwankungen auf Trab gehalten habe, hat sich Börsianern zufolge gelegt. Nachdem die Börse angekündigt habe, dass Gewicht der Aktie im Dax ab Montag zu verringern, "ist hier Ruhe eingekehrt", sagte Analyst Robert Halver von der Baader Bank. Die Aktie des Autokonzerns fiel um 3,3 Prozent auf 500 Euro. Die von VW vorgelegten Quartalszahlen verfehlten die Erwartungen der Analysten, doch anders als viele Konkurrenten hielt der kurz vor der Übernahme durch Porsche stehende Konzern an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest. Doch das wurde nur am Rande wahrgenommen: "Bei VW interessiert nur noch die Entwicklung rund um Porsche. Immerhin diktiert die VW-Aktie nicht mehr das Geschehen am Markt," sagte ein Börsianer. Porsche stiegen um vier Prozent.

ZINSSENKUNG DER FED HELLT STIMMUNG ETWAS AUF

Positiv gewertet wurde am Markt die Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve. Diese hatte am Vorabend - wie von den meisten Experten erwartet - den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf nun ein Prozent gesenkt. Dennoch blieben viele Marktteilnehmer skeptisch, ob sich eine Rezession in den USA noch verhindern lässt. Die Indizes an der Wall Street wechselten angesichts dieser Unsicherheit mehrfach die Richtung. Als die europäischen Börsen schlossen, zogen die Kurse wieder an: Der Dow-Jones<.DJI> verzeichnete ein Plus von 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite<.IXIC> stieg um 0,8 Prozent.

DEUTSCHE BANK NACH QUARTALSZAHLEN GEFRAGT

In Frankfurt fand vor allem der Quartalsbericht der Deutschen Bank Beachtung. Dank neuer Bilanzierungsregeln verbuchte das größte deutsche Kreditinstitut im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 93 Millionen Euro - nach 1,4 Milliarden Euro vor Jahresfrist. Händler und Analysten zeigten sich zufrieden, denn schließlich stecken viele Rivalen in Europa und Übersee tief in den roten Zahlen. Zudem komme gut an, dass offensichtlich auch die Deutsche Bank die Risikoabsicherung des staatlichen Rettungspakets in Anspruch nehmen wolle, sagten Börsianer. In den nächsten vier bis fünf Tagen werde es "eine ganze Reihe von Instituten geben, die die Hilfe in Anspruch nehmen werden", sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück der "Financial Times Deutschland". "Das macht den anderen Banken Mut", erklärte ein Händler. Die Aktie der Deutschen Bank schloss mit einem Plus von 17,7 Prozent und wurde damit nur noch von der Commerzbank-Aktie überholt, die um 22,7 Prozent anzog.

Die Quartalsberichte von MAN und Metro wurden von den Investoren mit Kursgewinnen von 6,2 beziehungsweise 15,5 Prozent belohnt. BASF standen dagegen auf der Verliererseite: Das Unternehmen habe enttäuschende Zahlen vorgelegt und die Gewinnprognose gesenkt, begründeten Börsianer den Kursabschlag von 2,2 Prozent. Noch deutlicher geriet die Aktie von K+S unter Druck, nachdem der Salz- und Düngemittelhersteller seine Gewinnprognose für das laufende Jahr reduziert hatte. Mit einem Abschlag von 7,7 Prozent bildete der Titel das Schlusslicht im Dax.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)

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