(neu: Entwicklung an Wall Street, Schlusskurse)
Frankfurt, 30. Okt (Reuters) - Die Quartalsbilanzen großer
Konzerne haben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag
Rückenwind verschafft. Die Geschäftszahlen der Deutschen
Bank
Die Hysterie um die VW-Aktie, die den Markt in den
vergangenen Tagen mit starken Schwankungen auf Trab gehalten
habe, hat sich Börsianern zufolge gelegt. Nachdem die Börse
angekündigt habe, dass Gewicht der Aktie im Dax ab Montag zu
verringern, "ist hier Ruhe eingekehrt", sagte Analyst Robert
Halver von der Baader Bank. Die Aktie des Autokonzerns fiel um
3,3 Prozent auf 500 Euro. Die von VW vorgelegten Quartalszahlen
verfehlten die Erwartungen der Analysten, doch anders als viele
Konkurrenten hielt der kurz vor der Übernahme durch
Porsche
ZINSSENKUNG DER FED HELLT STIMMUNG ETWAS AUF
Positiv gewertet wurde am Markt die Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve. Diese hatte am Vorabend - wie von den meisten Experten erwartet - den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf nun ein Prozent gesenkt. Dennoch blieben viele Marktteilnehmer skeptisch, ob sich eine Rezession in den USA noch verhindern lässt. Die Indizes an der Wall Street wechselten angesichts dieser Unsicherheit mehrfach die Richtung. Als die europäischen Börsen schlossen, zogen die Kurse wieder an: Der Dow-Jones<.DJI> verzeichnete ein Plus von 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite<.IXIC> stieg um 0,8 Prozent.
DEUTSCHE BANK NACH QUARTALSZAHLEN GEFRAGT
In Frankfurt fand vor allem der Quartalsbericht der
Deutschen Bank Beachtung. Dank neuer Bilanzierungsregeln
verbuchte das größte deutsche Kreditinstitut im dritten Quartal
einen Vorsteuergewinn von 93 Millionen Euro - nach 1,4
Milliarden Euro vor Jahresfrist. Händler und Analysten zeigten
sich zufrieden, denn schließlich stecken viele Rivalen in Europa
und Übersee tief in den roten Zahlen. Zudem komme gut an, dass
offensichtlich auch die Deutsche Bank die Risikoabsicherung des
staatlichen Rettungspakets in Anspruch nehmen wolle, sagten
Börsianer. In den nächsten vier bis fünf Tagen werde es "eine
ganze Reihe von Instituten geben, die die Hilfe in Anspruch
nehmen werden", sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück der
"Financial Times Deutschland". "Das macht den anderen Banken
Mut", erklärte ein Händler. Die Aktie der Deutschen Bank schloss
mit einem Plus von 17,7 Prozent und wurde damit nur noch von der
Commerzbank
Die Quartalsberichte von MAN
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)