Investing.com - Der Dollar fällt am Donnerstag im asiatischen Handel. Das aktuelle Fed-Protokoll zeigt zunehmende Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen FOMC-Mitgliedern über eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr. Aber auch die politischen Gegenreaktionen auf die Kommentare Donald Trumps nach den rassistischen Ausschreitungen am vergangenen Wochenende wirken sich aus.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks auf handelsgewichteter Basis an sechs anderen Hauptwährungen misst, fällt um 0,16 Prozent auf 93,26.
USD/JPY handelt bei 109,78, ein Verlust von 0,37 Prozent, AUD/USD steigt um 0,15 Prozent auf 0,7937.
Japan meldet für Juli eine Handelsbilanz von 492 Mrd. Yen Überschuss. Die Erwartungen gingen von lediglich 392 Mrd. Yen Überschuss aus. Importe verfehlten mit 16,3 Prozent Anstieg die Erwartungen von 17 Prozent und auch die Exporte blieben mit 13,4 Prozent Anstieg knapp hinter den prognostizierten 13,6 Prozent zurück.
Aktuelle Beschäftigtenzahlen aus Australien belegen für Juli die Schaffung von 27.900 neuen Arbeitsstellen und übertreffen damit die Erwartungen von 20.000 neuen Stellen. Die Arbeitslosenrate entspricht mit 5,6 Prozent den Erwartungen.
Über Nacht erreichte der Dollar ein Dreiwochenhoch gegenüber den anderen Hauptwährungen. Aktuelle Wirtschaftsdaten deuten auf ein Anziehen der Konjunktur hin, was wiederum die Erwartungen in Bezug auf eine dritte Zinsanhebung in diesem Jahr steigen lässt.
Unter den Fed-Mitgliedern herrscht allerdings zunehmende Uneinigkeit darüber, wann die Zinssätze angehoben werden sollen. Eine Fraktion führt die schwache Inflation an, während die andere vor den Gefahren einer Verzögerung warnt.
Offenbart wurde dieser Zwiespalt in dem aktuellen Sitzungsprotokoll des Federal Open Market Committee für Juli. Die Entscheidungsträger der Zentralbank beschlossen die Zinssätze in einem Bereich zwischen 1 und 1,25 Prozent zu belassen.
Die Zusammenfassung gibt die Aussicht wieder, dass die Inflation letztendlich die 2-Prozent-Marke erreichen wird, aber ganz offensichtlich noch weite davon entfernt ist.
Präsidentin der Cleveland Fed Loretta Mester sagte, einige Preisindikatoren gingen in diesem Jahr zurück, dennoch blieben die Aussichten stabil. Die Geldpolitik müsse Veränderungen der Daten zuvorkommen und nicht auf vorübergehende Fehlentwicklungen reagieren. Die Chancen dafür, dass die Fed in den kommenden Monaten und Jahren ihre Zinssätze mehr oder weniger aggressiv als gegenwärtig geplant anheben müssen wird, stehen ungefähr gleich.
Der Dollar setzt seinen positiven Trend fort. Solide Einzelhandelsumsatzzahlen überdecken angesichts steigender Erwartungen einer dritten Zinsanhebung in diesem Jahr eine Flaute auf dem Wohnbaumarkt.
Angaben des Handelsministeriums zufolge fielen die Baubeginne annualisiert um 4,8 Prozent auf saisonbereinigte 1,16 Mio. Einheiten.
Die überraschende Flaute brachte die Anleger jedoch nicht von ihrer Erwartungshaltung ab. Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge gehen 50 Prozent der Händler von einer Anhebung der Zinsen im Dezember aus. In der Vorwoche waren es 37 Prozent.