Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 2-Investoren stoßen Anlagen in Euro ab - Dax auf Talfahrt

Veröffentlicht am 21.05.2010, 14:42

* Uneinigkeit in der EU verunsichert Anleger

* Stoxx50 so niedrig wie seit rund neun Monaten nicht mehr

* Finanzwerte bleiben europaweit unbeliebt

(neu: Zitate, US-Finanzmarktreform, Finanzwerte, Fresenius)

Frankfurt, 21. Mai (Reuters) - Durch die europäische Schuldenkrise verunsicherte Investoren haben auch zum Wochenschluss lieber Kasse gemacht. In der Folge verlor der Dax<.GDAXI> am Freitag in der Spitze bis zu 2,7 Prozent auf 5708 Zähler. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> fiel um drei Prozent auf 2272 Punkte und notierte damit so niedrig wie seit August 2009 nicht mehr. Den hohen Grad der Verunsicherung der Anleger erklärten Händler auch mit einer politischen Uneinigkeit in der Europäischen Union. "Der deutsche Alleingang bei dem Verbot bestimmter Leerverkäufe hat noch einmal den Eindruck verstärkt, dass Europa dasteht als eine Ansammlung von Einzelinteressen verfolgender Staaten", sagte ein Börsianer.

Der Euro konnte im Tagesverlauf seine Gewinne aus dem fernöstlichen Handel nicht ganz halten und notierte um 1,2520 Dollar. Zum Vier-Jahres-Tief am Dienstag hat der Euro inzwischen aber schon wieder mehr als drei Cent zugelegt. Der Dax verlor im Wochenverlauf nun nochmals rund fünf Prozent, nachdem er schon in der Vorwoche um sieben Prozent abgestürzt war. Seit Jahresbeginn liegt das Minus bei gut einem Prozent, der Stoxx50 hat im selben Zeitraum schon knapp zehn Prozent verloren.

"Tendenziell ist die Situation weiter so, dass die Leute einfach raus wollen aus Euro-Anlagen", sagte ein Händler. "Die Leute sind besorgt darüber, dass die europäische Konjunktur auf Jahre empfindlich geschwächt sein wird", sagte Fondsmanager Mark Bon von Canada Life in London.

Auch am Freitag blieben die Diskussionen um den europäischen Rettungsschirm und die Rolle Deutschlands im Fokus. Der Bundestag stimmte der 148 Milliarden Euro schweren deutschen Beteiligung gegen Mittag zu. Als Stimmungsdämpfer bezeichneten Händler zudem die in den USA beschlossene Finanzmarktreform. Dadurch werde die Profitabilität der Banken auf Jahre eingeschränkt. Der europäische Bankenindex<.SX7P> lag am Nachmittag zwei Prozent im Minus. Zu den größten Verlierern zählten Deutsche Bank mit einem Kursabschlag von 2,6 Prozent, die britische Lloyds mit einem Minus von vier Prozent oder die Societe Generale, die um 1,3 Prozent nachgaben. Im Jahresverlauf hat sich der Bankensektor europaweit am schlechtesten entwickelt.

NUR WENIGE IMPULSE FÜR EINZELWERTE

Schlusslicht im Dax waren Fresenius mit einem Kursabschlag von bis zu 4,4 Prozent. Dicht dahinter lagen K+S mit einem Minus von 3,5 Prozent auf 37,10 Euro. Cheuvreux hatte die Titel des Düngemittel- und Salzspezialisten wegen der schwachen Entwicklung der Kali-Preise auf "Underperform" von "Outperform" heruntergestuft und das Kursziel auf 35 von zuvor 62 Euro drastisch reduziert.

Bis zum Nachmittag noch einziger Dax-Gewinner waren dagegen die Aktien der Deutschen Börse, die um 0,7 Prozent auf 50,95 Euro stiegen. "Die waren ja gut unter Druck gekommen, da steigen einige jetzt wieder ein", sagte ein Börsianer.

Im Nebenwerteindex MDax<.MDAXI> kam der Einstieg der Private Equity Gesellschaft Cevian Capital bei Demag Cranes gut an, die Aktien des Kranherstellers stiegen um 4,7 Prozent. Mit massiven Verkäufen reagierten Anleger dagegen auf den Insolvenzantrag von Böwe Systec. Die Titel stürzten um 80 Prozent ab und wurden noch zu 1,28 Euro gehandelt.

Für ein wenig Rückenwind für den Aktienmarkt hatte kurzzeitig der Ifo-Index gesorgt. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich zwar im Mai etwas eingetrübt: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank leicht auf 101,5 Punkte von 101,6 Zählern im Vormonat. "Allerdings gab es am Markt vorher eine Riesenverunsicherung, weil über eine massive Enttäuschung spekuliert worden war", sagte ein Händler.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kathrin Schich)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.