* VW überzeugt mit starken Absatzzahlen
* Prognosesenkung belastet Beiersdorf
* EU-Kartellverfahren drückt Zementhersteller
(neu: Wochenverlauf des Dax)
Frankfurt, 10. Dez (Reuters) - Angeschoben von Kursgewinnen
der Autobauer hat der Dax<.GDAXI> zum Wochenschluss die
psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten wieder überwunden.
Er schloss 0,6 Prozent höher bei 7006 Zählern. Auf Wochensicht
legte er um 0,8 Prozent zu. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> sank am
Freitag dagegen leicht auf 2839 Stellen. Die
US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> tendierten zum Handelsschluss in
Europa etwas höher. "Das Jahr geht dem Ende entgegen, deshalb
stehen einige Anleger offenbar noch unter Investitionsdruck",
sagte ein Händler. Während die Gefahr eines Abrutschens nach
unten aus seiner Sicht eher begrenzt sei, gebe es nach oben hin
noch Luft. Einem anderen Börsianer zufolge legten sich einige
Anleger zur Bilanzkosmetik zudem diejenigen Werte ins Portfolio,
die in diesem Jahr gut gelaufen sind.
BMW und Volkswagen haben ihren Wert seit
Jahresbeginn fast verdoppelt, bei Daimler liegt das
Plus bei immerhin knapp 50 Prozent. Am Freitag notierten die
Papiere der drei Fahrzeug-Hersteller zwischen drei und 3,9
Prozent fester. Daimler-Aktien kletterten zeitweise auf ein
Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 54,93 Euro. Volkswagen hatte
bekanntgegeben, dass die Auslieferungen der ersten elf Monate
des laufenden Jahres das Ergebnis von 2009 bereits übertreffen.
Einer der größten Gewinner im Dax waren mit einem Plus von
3,4 Prozent auf 7,21 Euro die Papiere von Infineon.
Auch der Chip-Hersteller gehört zu den Top-Werten der ersten
deutschen Börsenliga. Seit Jahresbeginn haben dessen Aktien rund
95 Prozent zugelegt.
Größter Verlierer waren die Papiere von Beiersdorf,
die um 5,2 Prozent nachgaben. Der Nivea-Hersteller kassierte
wegen Maßnahmen zur Neuausrichtung seine Jahresprognose. "Dass
man für das Gesamtjahr zurückrudert und die Prognose scheinbar
nebenbei kappt, passt den Anlegern überhaupt nicht", sagte ein
Händler. HeidelbergCement-Aktien fielen um 1,7 Prozent.
Die EU-Kommission nimmt im Zuge eines Kartellverfahrens gegen
insgesamt acht europäische Zementhersteller auch das
Heidelberger Unternehmen unter die Lupe. Die Aktien der
ebenfalls betroffenen Dyckerhoff gaben im SDax<.SDAXI>
0,5 Prozent nach. Die Titel der italienischen Buzzi
Unicem gaben um 1,8 Prozent nach, die von
Lafarge um 0,3 Prozent. Holcim-Papiere
retteten sich mit 0,5 Prozent knapp ins Plus.
Die Aktien des Stahlkonzerns ThyssenKrupp
verbilligten sich um 0,8 Prozent auf 30,20 Euro. Börsianer
verwiesen auf die rund 40-prozentige Rally der vergangenen
Monate und eine negative Analysteneinschätzung von Macquarie.
Die Titel des Konkurrenten Salzgitter legten dagegen
1,5 Prozent auf 54,20 Euro zu.
Am europäischen Markt waren unter anderem die Titel von
Michelin gefragt. Der französische
Continental-Rivale will die Preise für Lkw-Reifen zum
Jahreswechsel anheben. Die Analysten von Natixis rechnen damit,
dass andere Hersteller diesem Schritt bald folgen. Die
Anteilsscheine von Continental gehörten im MDax<.MDAXI> mit
einem Plus von 2,9 Prozent zu den gefragtesten Werten.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Andreas Kröner)