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FOKUS 2-Gewinnmitnahmen schicken Dax auf Talfahrt

Veröffentlicht am 12.05.2011, 15:30
Aktualisiert 12.05.2011, 15:32
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* Wachsende Unsicherheit führt zu Gewinnmitnahmen

* Quartalsbilanzen geben Markt kaum noch Impulse

* Lufthansa-Aktien angesichts sinkenden Ölpreises gefragt

(neu: US-Daten, Allianz, Aegon, Air Berlin, mehr Solarwerte)

Frankfurt, 12. Mai (Reuters) - Angesichts wachsender Unsicherheit haben Anleger am Donnerstag Gewinne am deutschen Aktienmarkt eingestrichen. Der Dax<.GDAXI> verlor 1,3 Prozent auf 7398 Zähler. Damit steht für das laufende Jahr aber immer noch ein Plus von sieben Prozent zu Buche. "Man redet am Markt davon, dass sich der Wirtschaftsausblick eintrüben könnte", sagte ein Händler. Zur Verunsicherung trug laut Börsianern auch der drastische Preisrückgang bei Rohstoffen und der wieder festere Dollar bei. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich Anleger aus riskanter eingeschätzten Anlageklassen wie Aktien und Rohstoffen zurückziehen.

Lange Zeit einziger Dax-Gewinner war die Lufthansa-Aktie mit einem Plus von bis zu 1,5 Prozent auf 15,52 Euro. Das Papier profitierte vom sinkenden Ölpreis, da der Treibstoff Kerosin ist ein wichtiger Kostenfaktor für Fluggesellschaften ist. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete nur noch rund 111 Dollar und damit rund 15 Dollar weniger als vor zwei Wochen. Die Titel von Air France-KLM und die aus der Fusion von British Airlines und Iberia hervorgegangenen Aktien der ICAG legten jeweils 0,7 Prozent. Hingegen fielen die im SDax<.SDAXI> notierten Aktien von Air Berlin um 1,1 Prozent. Die deutsche Nummer zwei war zu Jahresbeginn noch tiefer in die roten Zahlen geflogen.

Nach einem Gewinnrückgang von RWE im Auftaktquartal gaben die Aktien des Energiekonzerns 1,3 Prozent nach. Sie hielten sich damit aber immer noch besser als die Papiere des größeren Konkurrenten E.ON, die drei Prozent einbüßten. RWE verdiente zwar weniger, hielt sich aber besser, als von Analysten erwartet worden war. Zudem bekräftigte der Konzern seinen Jahresausblick. Daraufhin waren die Titel sogar mit einem Plus in den Handel gestartet, das angesichts des schwachen Gesamtmarktes abschmolz.

Auch Allianz-Aktien wurden verkauft, sie verloren 2,2 Prozent. Die Bilanz der Münchener war zuletzt wegen zahlreicher Naturkatastrophen wie dem Jahrhundert-Erdbeben in Japan belastet worden. Allein die jüngste Serie von Tornados in den USA schlug mit 60 Millionen Euro zu Buche. Noch schlimmer erwischte es die Aktien des niederländischen Konkurrenten Aegon, die nach einem Gewinneinbruch 5,6 Prozent abrutschten.

Von einer Fülle von Quartalszahlen gingen laut Händlern keine Impulse mehr für den Gesamtmarkt aus. "Dass die Unternehmen viel Geld verdienen, wissen wir inzwischen, das ist ein alter Hut", sagte ein Börsianer. Berichte über einen guten Geschäftsverlauf würden deshalb eher für Gewinnmitnahmen genutzt. Auch auf eine Reihe von mit Spannung erwarteten US-Konjunkturdaten handelten Anleger nicht. "Die Zahlen kamen wie erwartet rein und waren in den Kursen schon vorweg genommen worden", sagte ein Händler. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der Vorwoche, und die US-Einzelhändler verbuchten im April einen leichten Umsatzrückgang.

ANLEGER HONORIEREN WACHSENDE ABONNENTENZAHLEN BEI SKY

In der zweiten Börsenliga machten Sky Deutschland von sich reden. Anleger honorierten den deutlichen Zuwachs bei den Abonnentenzahlen und trieben den Aktienkurs mit einem Plus von bis zu 7,4 Prozent auf 3,44 Euro auf den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Mit der höheren Zahl zahlender Zuschauer konnte Sky seinen Quartalsverlust um zehn Prozent auf 86,9 Millionen Euro reduzieren.

Von den deutschen Solarwerten konnte nur Branchenprimus Solarworld mit seinen Geschäftszahlen überzeugen. Die Aktien des Solarkonzerns verteuerten sich um 1,2 Prozent und führten damit den TecDax<.TECDAX> an. Solarworld steigerte dank florierender Geschäfte im Ausland zum Jahresauftakt Umsatz und Gewinn. Dagegen verbuchte der Konkurrent Q-Cells einen Umsatz- und Gewinneinbruch, seine Papiere rutschten um knapp vier Prozent ab. Die Titel beiden Solarunternehmen und früheren TecDax-Mitglieder Solon und Conergy verloren 14 beziehungsweise 8,5 Prozent. Steigende Rohstoffkosten, sinkende Verkaufspreise und Subventionskürzungen in wichtigen europäischen Absatzmärkten hinterließen zum Jahresauftakt tiefe Spuren in der Branche. (Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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