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VW-Aktien auf Höhenflug - Leerverkäufer offenbar wieder am Werk

Veröffentlicht am 02.06.2009, 14:37
Aktualisiert 02.06.2009, 14:40
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Frankfurt, 02. Jun (Reuters) - Spekulative Aktiengeschäfte haben die Papiere von Volkswagen am Dienstag auf Höhenflug geschickt. Die VW-Aktien stiegen um zwölf Prozent bis auf 257,20 Euro. Einige Anleger hätten im Zusammenhang mit dem Hick-Hack um eine Fusion mit Porsche auf fallende VW-Kurse gesetzt, doch nun habe sich die Stimmung gedreht, erläuterten Börsianer. Bei Porsche seien wieder Lösungen der Finanzierungsprobleme im Gespräch. Der Sportwagenhersteller ist bereits VW-Mehrheitsaktionär, hat seinen Übernahmeplan aber aus finanziellen Gründen zurückstellen müssen. "Die Erwartungshaltung war ja, dass die VW-Aktien unter Druck geraten, weil Porsche seine Optionen aus Geldmangel nicht ausüben kann", sagte der Händler. "Vielleicht hat Porsche jetzt jemanden gefunden, der hilft." Das Emirat Katar prüft derzeit einen Einstieg bei Porsche. Porsche-Aktien stiegen um sechs Prozent auf 47,65 Euro. "Es gibt aber keine harten Fakten. Es basiert alles auf Spekulationen", betonte ein Händler.

Der Stimmungsumschwung erwischte Leerverkäufer kalt - also solche, die die verkauften VW-Aktien nur geliehen hatten. Sie mussten angesichts des steigenden Kurses zur Verlustbegrenzung die Aktien schleunigst erwerben. Leerverkäufer versuchen, die geliehenen Aktien bei fallenden Kursen billiger zurückzukaufen und die Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufkurs einzustreichen.

Wegen des geringen Streubesitzes bei Volkswagen - Porsche hält rund 51 Prozent, das Land Niedersachsen 20 Prozent - hatten diese spekulativen Geschäfte bereits im Oktober für Kurskapriolen gesorgt: damals war die VW-Aktie nach der Machtübernahme durch Porsche wegen misslungener Leerverkäufe bis auf 1005 Euro hochgeschossen und hatte an der Börse Chaos ausgelöst. Die Deutsche Börse änderte daraufhin ihre Indexregeln, nachdem die überstarke Gewichtung der VW-Aktie den Dax<.GDAXI> komplett verzerrt hatte.

Neben der Leerverkauf-Theorie verwiesen Händler als Grund für den VW-Kursanstieg darauf, dass der Konzern seinen Marktanteil in den USA nach der Insolvenz von General Motors eventuell ausweiten könne. Auch andere Autowerte lagen deutlich im Plus: der europäische Autoindex<.SXAP> gewann 3,4 Prozent.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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