FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im TecDax notierte Fondsgesellschaft BB BIOTECH rechnet in den kommenden Jahren mit einem kräftigen Anstieg des Umsatzes für Medikamente zur Behandlung von Krebs. Weltweit dürfte der Umsatz mit Krebsmedikamenten von 63,2 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr bis 2015 auf rund 88 Milliarden Dollar (65,3 Mrd. Euro) klettern, sagte Fondsmanager und Leiter des Management-Teams von BB Biotech, Daniel Koller, am Donnerstagabend in Frankfurt. Nach der jüngsten Übernahme rechnet er zudem mit weiteren Zusammenschlüssen.
Besonders der Sektor der zielgerichteten oder individualisierten Krebstherapie könnte bis 2015 im Schnitt mit zwölf Prozent pro Jahr wachsen. Vor der Verordnung wird ein Gen- oder ein anderer Test durchgeführt, um festzustellen, ob das Präparat für den Patienten geeignet ist - also ob der Tumor überhaupt auf das Medikament anspricht. Das Ziel: Die personalisierte Medizin soll unnütze Behandlungen vermeiden, weniger Nebenwirkungen verursachen und den Krankenkassen Geld sparen. Möglich wurde diese Herangehensweise mit der Erforschung des menschlichen Genoms.
Im laufenden Jahr seien wieder mehr Medikamente in den USA zugelassen worden, als in den Vorjahren. Koller rechnet mit 25 bis 30 Zulassungen auf dem weltweit größten Pharmamarkt. Allerdings werde die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten immer teurer und liege je nach Indikation bereits bei 1,0 Milliarden bis 1,4 Milliarden US-Dollar.
Über ein Drittel des Portfolios des TecDax-Schwergewichts machen bereits Medikamente zur Krebsbehandlung aus - gefolgt von Infektionserkrankungen wie Hepatitis-C und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die größten Positionen im BB Biotech-Portfolio nehmen derzeit das amerikanische Biotech-Unternehmen Celgene, gefolgt von der Schweizer Actelion und den US-Unternehmen Vertex und Gilead ein.
Vertex habe zwar mit dem Medikament Incivek zur Behandlung von Hepatitis-C innerhalb weniger Monate einen Umsatz erzielt, der auf Jahressicht über einer Milliarde Dollar liegen dürfte, sagte Koller. Paradox sei allerdings, dass die Aktie gelitten habe, weil Nachrichten von Konkurrenten belastet hätten. Mit der Kursentwicklung des eigenen Papiers ist der BB Biotech-Experte nicht zufrieden. Nach Kursen von um die 55 Euro wurde der Titel am Freitag mit 46,90 Euro gehandelt.
Nach der jüngsten Übernahme in der Biotech-Industrie - dem Kauf des US-Unternehmens Pharmasset durch Gilead für rund elf Milliarden Dollar - rechnet Branchenexperte Koller mit einer weiteren Konsolidierung. Pharmasset-Titel waren nach der Bekanntgabe um fast 90 Prozent in die Höhe geschossen. Das Unternehmen ist auf Therapien zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen spezialisiert. Die größte Biotech-Übernahme in diesem Jahr mit rund 20 Milliarden Dollar Volumen stemmte der französische Pharmakonzern Sanofi mit dem Kauf von Genzyme. Insgesamt blieb 2011 bei Übernahmen im Pharma- und Biotechsektor mit rund 67 Milliarden Dollar hinter 2010 mit 95 Milliarden und dem Spitzenjahr 2009, in dem Zukäufe von 140 Milliarden Dollar gestemmt worden waren, zurück./ep/jha/wiz
Besonders der Sektor der zielgerichteten oder individualisierten Krebstherapie könnte bis 2015 im Schnitt mit zwölf Prozent pro Jahr wachsen. Vor der Verordnung wird ein Gen- oder ein anderer Test durchgeführt, um festzustellen, ob das Präparat für den Patienten geeignet ist - also ob der Tumor überhaupt auf das Medikament anspricht. Das Ziel: Die personalisierte Medizin soll unnütze Behandlungen vermeiden, weniger Nebenwirkungen verursachen und den Krankenkassen Geld sparen. Möglich wurde diese Herangehensweise mit der Erforschung des menschlichen Genoms.
Im laufenden Jahr seien wieder mehr Medikamente in den USA zugelassen worden, als in den Vorjahren. Koller rechnet mit 25 bis 30 Zulassungen auf dem weltweit größten Pharmamarkt. Allerdings werde die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten immer teurer und liege je nach Indikation bereits bei 1,0 Milliarden bis 1,4 Milliarden US-Dollar.
Über ein Drittel des Portfolios des TecDax-Schwergewichts machen bereits Medikamente zur Krebsbehandlung aus - gefolgt von Infektionserkrankungen wie Hepatitis-C und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die größten Positionen im BB Biotech-Portfolio nehmen derzeit das amerikanische Biotech-Unternehmen Celgene, gefolgt von der Schweizer Actelion und den US-Unternehmen Vertex und Gilead ein.
Vertex habe zwar mit dem Medikament Incivek zur Behandlung von Hepatitis-C innerhalb weniger Monate einen Umsatz erzielt, der auf Jahressicht über einer Milliarde Dollar liegen dürfte, sagte Koller. Paradox sei allerdings, dass die Aktie gelitten habe, weil Nachrichten von Konkurrenten belastet hätten. Mit der Kursentwicklung des eigenen Papiers ist der BB Biotech-Experte nicht zufrieden. Nach Kursen von um die 55 Euro wurde der Titel am Freitag mit 46,90 Euro gehandelt.
Nach der jüngsten Übernahme in der Biotech-Industrie - dem Kauf des US-Unternehmens Pharmasset durch Gilead für rund elf Milliarden Dollar - rechnet Branchenexperte Koller mit einer weiteren Konsolidierung. Pharmasset-Titel waren nach der Bekanntgabe um fast 90 Prozent in die Höhe geschossen. Das Unternehmen ist auf Therapien zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen spezialisiert. Die größte Biotech-Übernahme in diesem Jahr mit rund 20 Milliarden Dollar Volumen stemmte der französische Pharmakonzern Sanofi