Zürich, 27. Apr (Reuters) - Kursgewinne der beiden
schwergewichteten Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB
und der Grossbank UBS haben am Mittwoch die
insgesamt wenig bewegte Schweizer Börse in der Gewinnzone
gehalten. "Die Marktteilnehmer haben sich vor dem Zinsentscheid
der US-Notenbank (FED) auf Spezialsituationen konzentriert",
sagte ein Händler. Ansonsten sei das Geschäft trotz guter
Vorgaben aus dem Ausland und der Quartalsabschlüsse grosser
Unternehmen in ruhigen Bahnen verlaufen.
Der SMI<.SSMI> der Bluechips notierte kurz vor Schluss um
0,1 Prozent höher bei 6485 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
ebenfalls 0,1 Prozent auf 5965 Zähler.
Im Zentrum des Interesses standen die Aktien des
Medizinaltechnik-Unternehmens Synthes . Die Aktie wies
überdurchschnittlich hohe Umsätze auf, stieg aber lediglich um
0,1 Prozent auf 146,80 Franken. Johnson & Johnson will
das Schweizer Vorzeigeunternehmen für 21,3 Milliarden Dollar
oder 159 Franken je Aktie übernehmen. Händler waren überrascht,
dass sich der Aktienkurs nicht weiter dem Angebot annähere. "Die
Transaktion wird erst im kommenden Jahr abgeschlossen", sagte
ein Händler. Damit bestehe ein erhebliches Kurs- und
Währungsrisiko. Auch dürften die Kartellbehörden noch ein
Wörtchen mitreden, hiess es weiter.
Grosse Umsätze erzielten auch die Aktien von ABB,
die nach der Quartalsbilanz um 2,1 Prozent stiegen. Händler
verwiesen auf den starken Auftragseingang. "Der Gewinn liegt
zwar unter den Analystenprognosen, aber das Auftragsbuch kann
sich sehen lassen", sagte ein Aktienhändler.
Die Credit Suisse-Aktien notierten nach
anfänglichen Verlusten um 0,6 Prozent höher. Händler stuften das
Quartalsergebnis als befriedigend ein. Obwohl damit eine
positive Überraschung ausgeblieben sei, stellte sich kein
Abgabedruck ein.
CS verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinnrückgang von
45 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken. Etwas stärker als
erwartet sprudelten die Neugelder. "Aber nicht so stark wie bei
UBS", sagte ein Börsianer.
Die UBS-Aktien notierten nach dem Kurssprung vom Vortag um
weitere 1,6 Prozent höher. Händler sagten, UBS sei dabei die CS
wieder als Nummer eins der Banken abzulösen.
Der Zahnimplantate-Hersteller Straumann und der
Vermögensverwalter EFG bekommen den starken Franken
negativ zu spüren. Straumann verloren 6,6 Prozent und EFG sanken
um 5,6 Prozent. Im Fahrwasser von Straumann büssten auch die
Aktien von Konkurrent Nobel Biocare 5,5 Prozent ein.
Ein starker Ausblick des US-Konkurrenten Valero
löste bei den Aktien des Raffineriekonzerns Petrpolus
in einem dünnen Markt Deckungskäufe aus. Die Aktie kletterte
fast sechs Prozent nach oben.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)