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CH-MARKT 1-Schweizer Börse bleibt unter Druck

Veröffentlicht am 09.08.2011, 13:08
Aktualisiert 09.08.2011, 13:12
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Zürich, 09. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am Dienstag nach einem freundlichen Start wieder deutlich ins Minus gerutscht. Vorübergehend sackte der Leitindex SMI mehr als fünf Prozent ab - so stark wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im März 2009 nicht mehr. Am frühen Nachmittag lag der SMI dann noch 2,2 Prozent im Minus bei 4858 Punkten. Der breite SPI fiel um 2,4 Prozent auf 4438 Zähler. Auch der Euro , der bis auf ein neues Rekordtief von 1,0480 Franken abstürzte, erholte sich leicht auf Kurse um 1,0560 Franken.

Händler sprachen von immer stärker um sich greifender Panik. "Die Leute wollen einfach raus", sagte ein Börsianer. Andere sprachen von einer unheimlich anmutenden Ruhe. "Die Anleger schauen zu, machen einfach nichts, wenn alles den Bach runter geht", sagte ein Händler.

Investoren, die auf Kredit gekauft hätten, gerieten zunehmend unter Druck, wenn sie die Nachschussforderungen (Margin Calls) nicht erfüllten, sagte ein Händler. Das könnte eine Negativspirale in Gang setzen.

Und ein Ende des Baissemarktes sei nicht in Sicht, sagte ein Händler. Die Versuche von EZB oder G7, einen Dammbruch zu verhindern, zeigten offenbar keine Wirkung. Auch die stark gestiegenen Volatilitätsindizes spiegelten die Verunsicherung wider. Der Schweizer Volatilitätsindex schoss um mehr als ein Viertel auf 46 Punkte hoch. "Das zeigt, wie nervös die Leute sind", sagte ein Händler.

Beruhigung erhofft wird von der US-Notenbank Fed, die am Abend ihren Zinsbeschluss veröffentlicht. Marktteilnehmer hofften auf ein weiteres Stimulierungspaket.

Alle Sektoren waren von den Abgaben betroffen. Die Aktien der Grossbank Credit Suisse stürzten 5,4 Prozent ab. UBS tauchten zeitweise unter die Marke von zehn Franken und notierten zuletzt noch um 1,4 Prozent schwächer bei 10,29 Franken.

Die Versicherungstitel verzeichneten zum Teil Einbussen von mehr als fünf Prozent. Zurich tendierten 3,7 Prozent tiefer und Swiss Re lagen 2,6 Prozent im Minus.

Aber auch weniger konjunkturanfälligen Titel fanden sich unter den Verlierern, hielten sich aber vergleichsweise gut. Nestle büssten 1,1 Prozent ein. Der Nahrungsmittelkonzern legt am Mittwoch den Halbjahresbericht vor. Die Pharmawerte Novartis und Roche gaben rund zwei Prozent nach.

Kräftige Einbussen verzeichneten auch Aktien zyklischer Firmen wie ABB , Lonza , Sulzer oder Holcim . Adecco fielen am Tag vor dem Zwischenbericht vergleichsweise moderate 1,1 Prozent.

Die Aktie von Bucher sackte fast zehn Prozent ab. Der Landmaschinen- und Fahrzeughersteller konnte mit dem Zwischenbericht die Markterwartungen nicht erfüllen. Ähnlich hohe Abschlage verzeichneten allerdings auch andere Nebenwerte. "Die Aktien sind meist nicht sehr liquide und reagieren daher sehr anfällig bei grösseren Kauf- wie Verkaufsaufträge", sagte ein Händler. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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