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FOKUS 2-Hoffnung auf Konjunkturerholung gibt Dax etwas Schwung

Veröffentlicht am 07.07.2009, 13:53
Aktualisiert 07.07.2009, 13:56
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* Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai gestiegen

* Daimler und BMW übertrafen mit Juni-Absatz Erwartungen

* US-Unternehmensgewinne dürften um 35 Prozent gefallen sein

* Kapitalmaßnahmen drücken Rheinmetall und Dt. Euroshop

(neu: Deutscher Auftragseingang, Daimler, BMW, Deag)

Frankfurt, 07. Jul (Reuters) - Anleger haben am Dienstag auf eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland gesetzt. Der Dax<.GDAXI> kletterte bis zum frühen Nachmittag um 0,8 Prozent auf 4688 Punkte. Schwung erhielt der Aktienmarkt von einem überraschend deutlichen Anstieg des Auftragseingangs der deutschen Industrie im Mai. Analysten werteten die Daten als Zeichen dafür, dass die größte europäische Volkswirtschaft das Schlimmste hinter sich habe. Für eine positive Überraschung sorgten zudem die beiden Autohersteller Daimler und BMW mit Absatzzahlen für Juni.

Die deutsche Industrie hat im Mai das größte Auftragsplus seit fast zwei Jahren eingefahren. Die Firmen sammelten bereinigt um saisonale Schwankungen und Preisveränderungen 4,4 Prozent mehr Bestellungen ein als im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Nach Einschätzung von Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer kommt die Erholung der Weltwirtschaft voran, "und die deutsche Wirtschaft beginnt, davon zu profitieren."

Das kräftige Auftragsplus ging zu einem guten Teil auf das Konto der Auto-Industrie, das sich offenbar auch im Juni fortgesetzt hat. Daimler und BMW schoben mit überraschend guten Verkaufszahlen für den abgelaufenen Monat ihre Aktien an. "Die Absatzzahlen für Juni sind bei beiden Herstellern besser als vom Markt erwartet reingekommen. Das hat trotz des Rückgangs im Jahresvergleich Anleger zugreifen lassen", sagte ein Händler. Daimler verteuerten sich um 2,4 Prozent 25,16 Euro, BMW um 1,6 Prozent auf 26,05 Euro.

ANLEGER WARTEN AUF START DER US-BILANZSAISON

Börsianern zufolge hielten sich die Anleger vor Beginn der US-Bilanzsaison allerdings weiter zurück. "Wir sehen eine entspannte Aufwärtsbewegung bei geringen Umsätzen", beschrieb ein Händler das Geschehen. In den USA wird am Mittwoch der Aluminiumkonzern Alcoa den Startschuss für die Berichtssaison geben. Daten von Thomson Reuters zufolge werden die im S&P500<.SPX> notierten Firmen für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang von im Schnitt 35,5 Prozent ausweisen. Dabei werden die Verluste quer durch alle Branchen gehen. Den geringsten Gewinnrückgang könnten die Firmen im Gesundheitssektor mit zwei Prozent ausweisen.

Im Dax führten mit den Bank- und Stahlaktien die Werte die Gewinnerliste an, die am Montag zu den Verlierern gezählt hatten. Commerzbank-Aktien verteuerten sich um vier Prozent, Deutsche Bank um 4,4 Prozent. Händler begründeten den Kursanstieg auch mit einer geplanten Neuregelung der Eigenkapitalberechnung. Das könnte den Banken bei der Bewältigung der Probleme helfen, stellte die LBBW fest. Commerzbank dürften die größten Nutznießer sein, aber auch Deutsche Bank und Postbank würden davon profitieren. Die LBBW-Analysten merkten jedoch an, dass die Neuregelung auf Kosten der Transparenz gehen wird.

Erholt zeigten sich auch die zu Wochenbeginn arg gebeutelten Stahlwerte. ThyssenKrupp-Papiere verteuerten sich um gut vier Prozent, nachdem der größte deutsche Stahlhersteller seine Verkaufsabsichten für die Sparte Industrial Services bekräftigte. Salzgitter-Aktien stiegen um 3,4 Prozent.

Die rote Laterne hielten Hannover-Rück-Aktien mit einem Minus von 2,6 Prozent, wofür Händler aber keine fundamentalen Faktoren nannten.

Bei den Nebenwerten im MDax<.MDAXI> wurden die Aktien von Deutsche Euroshop und Rheinmetall von Kapitalerhöhungen belastet und büßten 3,8 beziehungsweese 1,3 Prozent ein. Im SDax<.SDAXI> waren Biotest-Aktien nach Studienfortschritten bei einem Antikörper gegen Arthritis gefragt und gewannen 5,6 Prozent. Außerhalb der großen Indizes schossen die Aktien von DEAG Deutsche Entertainment nach der Beteiligung des Musikgiganten Sony<6758.T> am Klassikgeschäft des Berliner Unternehmens um ein Drittel nach oben.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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